DKG zu steigenden Zahlen von Coronavirus-Infektionen: Krankenhäuser sind vorbereitet

Foto: © upixa/Adobe Stock

„Das Corona-Virus und seine Auswirkungen auf die Versorgung stellen für die deutschen Krankenhäuser eine große Herausforderung dar. Die Kliniken sind aber bestmöglich aufgestellt und bereiten sich intensiv auf steigende Infektions- und Patientenzahlen vor“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Georg Baum.

Die Isolierung von Corona-Patienten beziehungsweise Verdachtsfällen diene derzeit der Eindämmung der Ausbreitung des Virus, nicht der Behandlung der Kranken, betont die DKG. Ein Isolierzimmer könne fast jedes Krankenzimmer mit eigener Nasszelle sein. Wichtig sei, dass sich eine eventuell vorhandene geschlossene Lüftung deaktivieren lasse. Zudem könnten Zimmer nachträglich mit Schleusen ausgestattet werden. In so einem Fall werde zum Beispiel der Eingangsbereich eines Krankenzimmers mit Folien abgetrennt. Auf diese Weise könne die Zahl der Isolier- und Schleusenzimmer schnell erhöht werden, verdeutlicht die DKG in einer aktuellen Pressemitteilung.

Im Vordergrund stehe aber die Einhaltung der Hygienevorschriften („Kittelpflege“, Desinfektion mit viruszerstörenden Mitteln), die Behandlung von Nebenerkrankungen und die Eindämmung weiterer Infektionen, zum Beispiel durch die Verringerung der Kontakte auf ein Minimum.

Bei der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Verdacht auf das Corona-Virus seien die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die Klinik maßgeblich, macht die DKG deutlich. Alle Krankenhäuser seien aufgefordert, die aktuellen Informationen aus dem RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung regelmäßig abzurufen und für Mitarbeiter und Patienten bereitzustellen. Im Falle einer Pandemie verfügten die Kliniken über klare Pläne. Die praktische Umsetzung solcher Pläne werde regelmäßig trainiert.

Als wesentliche Maßnahmen in diesem Zusammenhang nennt die DKG:
• die Information und Schulung der Mitarbeiter
• eine Prüfung von Beständen und Bevorratung mit persönlicher Schutzausrüstung, Arzneimitteln und viruszerstörenden Desinfektionsmitteln
• die Information von Patienten und Besuchern
• die Abtrennung von Isolationsbereichen
• und die Einrichtung möglicher Zugangskontrollen.

Hinsichtlich der Testung von Patienten sei es wichtig, dass nicht nur nach ganz engen Vorgaben der Pandemiepläne des RKI vorgegangen werde, unterstreicht die DKG. Tests, die nach ärztlichem Ermessen notwendig sind, auch wenn die Patienten nicht exponiert waren, sollten von den Kassen erstattet werden – dass erwarteten die Krankenhäuser von den Kostenträgern.

Auch wenn die Kliniken gut aufgestellt seien, stellten die hohen Infektionszahlen dennoch eine Herausforderung dar, so die DKG weiter. Die Grippe-Epidemie von 2017/18 habe aber gezeigt, dass die Krankenhäuser mit solchen Herausforderungen umgehen können. In diesen Extremfällen würden alle Kräfte gebündelt, um die Versorgung der Erkrankten zu sichern. Elektive Leistungen müssten dann selbstverständlich zurückgestellt werden.

In der jetzigen Situation werde deutlich, so die DGK, wie wichtig es ist, flächendeckend Krankenhäuser und Kapazitäten zur Versorgung zu haben. Mehr als 1400 internistische Abteilungen und über 1200 Intensivstationen stünden mit circa 28.000 Intensivbetten bereit, um Patienten zu versorgen.

„Menschen, die Sorge haben, sich mit dem Virus angesteckt zu haben, sollten keinesfalls direkt in die Notaufnahmen oder zu ihrem Hausarzt gehen. Die lokalen Gesundheitsämter haben zu diesem Zweck spezielle Telefonnummern eingerichtet, unter denen möglicherweise Infizierte weitere Anweisungen und Beratung erhalten. Üblicherweise wird im begründeten Verdachtsfall ein Abstrich bei den potentiell Infizierten zuhause vorgenommen und sofort in einem Labor überprüft. Hilfe gibt auch die Nummer des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117. Im begründeten Verdachtsfall sollten Betroffene bis zur Abklärung vor allem Kontakte zu anderen Menschen vermeiden“, so Baum.