DKOU 2017: Muskelverletzungen – Frühdiagnostik und Prävention25. Oktober 2017 Thomas Vogl (l.) und Tim Meyer erläutern Diagnostik und Prävention bei Muskelverletzungen im Freizeit- und Profisport. Foto: © Biermann Medizin, hr Neun von zehn Muskelverletzungen entstehen im Sport: Wie Diagnostik, Therapie und Prävention bei Freizeit- und Profisportlern aussehen erläuterten der Radiologe Prof. Thomas Vogl und Sportmediziner Prof. Tim Meyer auf dem DKOU. „Muskelverletzungen sind im Wesentlichen Sportverletzungen“, betonte Prof. Thomas Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main. Meist entstehe die Gewebeschädigung durch eine exzessive Überbelastung oder Muskeldyskoordination und sei seltener die Folge direkter Gewalteinwirkung. Als bildgebende Verfahren stünden heute die Sonographie, kombiniert mit Elastographie, sowie insbesondere der breite Einsatz der magnetresonanztomografischen Technik (MRT) zur Verfügung. Die Untersuchung mittels MRT erlaube eine Anpassung der Untersuchung an den jeweiligen Untersuchungsbefund – von der Ganzkörperaufnahmen bis zur hochaufgelösten regionalen bildgebenden Diagnostik, erklärte Vogl die diagnostischen Möglichkeiten bildgebender Verfahren. Dabei gehe es um die Früherkennung möglicher Schwachstellen, insbesondere am myotendinösen Übergang, das Ausmaß der Verletzung und das Ausmaß der beteiligten Muskulatur exakt zu evaluieren und eine möglichst genaue prognostische Erfassung durch die Klassifikation der Verletzung. Im Freizeitsport sei das MRT bei fortdauernden Schmerzen oder unklarem sonographischem Befund angebracht. Vogl plädierte für den frühen Einsatz des MRT. Die Technik erlaube nicht nur eine detaillierte Untersuchung, sondern auch eine prognostische Einschätzung, so Vogl weiter. „Denn auch der Freizeitsportler will wissen, wann er wieder seinen Sport ausüben kann.“ Im Gegensatz dazu gehe es im Profisport nicht nur um eine genaue Prognose des Return-to-Play nach Verletzungen, sondern um Prävention von Muskelverletzungen. „Muskelverletzungen können wir am ehesten vermeiden“, sagte Prof. Tim Meyer, Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlands. Die therapeutischen Mittel bei einer Verletzung hingegen seien beschränkt: „Die Heilung können wir nur sehr schwer beschleunigen.“ Gründe für Muskelverletzungen seien oft Ermüdung und Schwachstellen. Beim Profisportler komme es im Rahmen eines „Prehab-Trainings“ darauf an, die Schwachstellen des Sportlers zu identifizieren. Dann könne dieser Verletzungen vorbeugen, indem er speziell auf ihn zugeschnittenen Übungen ausführt. Für den Freizeitsport gäbe es ein Aufwärmprogramm, das die häufigsten Schwachstellen adressiert. Laut Meyer sind fehlende körperliche Voraussetzungen für im Freizeitsport weiter verbreitet als Überlastung: „Neu- und Wiedereinsteiger jenseits der 35 sollten sich ärztlich untersuchen lassen“, rät der Sportmediziner. (ja)
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]
Mehr erfahren zu: "IQTIG erkennt Qualitätsinitiativen von Orthopädie und Unfallchirurgie an" IQTIG erkennt Qualitätsinitiativen von Orthopädie und Unfallchirurgie an Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) hat das TraumaNetzwerk DGU jetzt offiziell anerkannt. Damit seien nun alle drei Qualitätsinitiativen aus O&U in ihren Standards bestätigt: TraumaNetzwerk DGU, […]
Mehr erfahren zu: "Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“" Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“ Die Zufriedenheit mit den im Praxisalltag bereits etablierten digitalen Anwendungen ‒ elektronisches Rezept (eRezept) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ‒ ist zuletzt deutlich gestiegen, wie das Praxisbarometer Digitalisierung 2025 zeigt.