DOC 2019: Robotik und 3-D in der Augenheilkunde23. Mai 2019 Prof. Michael Knorz. Foto: Kaulard/Biermann Medizin Hält bald der Roboter Einzug in den Augen-OP? Ja und nein… dies zeigte eine aktuelle Momentaufnahme, die Prof. Michael Knorz während der DOC-Pressekonferenz gab. Roboter als selbstständig agierende Systeme, die den Operateur ersetzen, so vermutete Knorz, werde er wohl nicht mehr erleben. Hier also zunächst ein klares Nein. In der näheren Zukunft sei aber zu erwarten, dass robotische Systeme den Operateur bei komplizierten Eingriffen, etwa an der Netzhaut, unterstützen. So wandle das System eines niederländischen Herstellers die Handbewegungen des Arztes in kleine Instrumenten-Bewegungen im Auge um und könne das natürliche Zittern der Hand ausblenden. Dieser Roboter, so Knorz, sei “eine Art Prothese” für den Operateur, die dessen Bewegungen übersetze, „Unebenheiten“ im Handling der Instrumente dämpfe und so die Präzision und Sicherheit erhöhe. Das System wird nach Angaben der DOC bereits in Oxford eingesetzt; eine erste Studie sei genehmigt. Voraussichtlich auf den Markt kommen solle es 2020. Als neuen Mainstream bezeichnete Knorz den Einzug von Heads-up-Display plus 3-D-Brille in die Augenchirurgie – in ersten deutschen Augenkliniken und großen Augenzentren gebe es das Verfahren bereits. Diese Art des Operierens habe zwei große Vorteile: zum einen für den Operateur ein deutlich größeres Bild des OP-Gebietes in besserer Qualität, was ein genaueres Operieren ermögliche, und zum anderen für den Patienten weniger starkes Licht während der OP, wodurch die Netzhaut geschont werde. Aktuell sieht Knorz den Einsatz vor allem in der Netzhautchirurgie, aber auch in der Vorderabschnitts- und Kataraktchirurgie sei die Heads-up-Chirurgie durchaus anwendbar. Wie die DOC mitteilte arbeiten derzeit Hersteller und Industrie an der Entwicklung eines reinen digitalen OP-Mikroskopes, das demnächst als Alternative zur Hybridtechnik (3-D-Kamera auf herkömmlichem Mikroskop) auf den Markt kommen soll.
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