DOC 2024: Erstmals Frauen in der Hall of Fame

Gabriele E. Lang (l.) und Ingrid Kreissig. Bildquellen: Lang, Kreissig

Nach der Gründung der Hall of Fame im Jahr 2014 ist die ­Ruhmeshalle der deutsch­sprachigen Augenheilkunde nicht länger ein „Herren-Club“. Die Teil­nehmer der DOC 2023 wählten erstmals weiblich – und das gleich zweimal.

Mit Lang fiel die Wahl auf die ehemalige Leiterin der Sektion Konserva­tive Retinologie und Laserchirurgie der Universitätsaugenklinik Ulm. Gemeinsam mit ihrem Mann, Klinikdirektor Prof. ­Gerhard K. Lang, trat sie 2020 in den Ruhestand. Ein großes Anliegen war ihnen stets die studen­tische Lehre. Besonders erfolgreich ist ihr Fachbuch „Augenheil­kunde“ („der Lang“). Im Jahr 2019 erhielten sie für ihr Engagement den Bildungspreis der DOC.
Eine weitere Neuerung bleibt mit Lang auch innerhalb der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DOG verbunden: In der Amtszeit 2001/02 war sie die erste ­Präsidentin der DOG.

Kreissig, eine Goldmann-Schülerin und ebenfalls Retinologin, war die erste Frau in Deutschland, die einen Lehrstuhl für Augenheilkunde innehatte: an der Universität Tübingen (1979–2000).
Im Jahr 1979 führte sie die Expanding-Gas-Operation zur Behandlung der Netzhautablösung ein. Zusammen mit Dr. Harvey Lincoff (New York, USA) verfeinerte sie die extraokulare Minimalchirurgie bei Ablatio.
Kreissig hat zudem weltweit mehr als 300 Augenärzte ausgebildet und ist (Co-)Autorin von 424 Publikationen. 1987/88 war sie Mitgründerin der deutschen Retinologischen Gesellschaft. (dk)