DOC 2024: Neue Therapien gegen Glaukom, Trockenes Auge und Presbyopie20. Juni 2024 Symbolbild.©DOC/Dr. Scharrer Interessante neue Behandlungsmethoden bei Glaukom, Sicca-Syndrom und Alterssichtigkeit wurden auf der Pressekonferenz des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmochirurgie e.V. (DOC) in Nürnberg vorgestellt. In nur wenigen ärztlichen Fachgebieten macht die Medizin so schnelle Fortschritte wie in der Augenheilkunde, mit diesen Worten eröffnete DOC-Präsident Dr. Armin Scharrer die Pressekonferenz. Scharrer konnte auch schon aktuelle Teilnehmerzahlen verkünden und freute sich über rund 6500 Teilnehmer. Das mache den DOC-Kongress zu einem der größten Ophthalmochirurgiekongresse Europas, so Scharrer. Die aktuellen Neuerungen wurden von drei Experten präsentiert. Glaukom: Lasertherapie als erste Wahl Dr. Stephan Fröhlich, München, berichtete über die neue Lasertherapie, welche die Tropfbehandlung als erste Wahl zur Glaukomtherapie zukünftig ablösen könnte. Viele Patienten mit beginnendem Glaukom könnten dank einer neuen, einfachen und besonders schonenden Lasertherapie künftig auch ohne oder mit sehr viel weniger drucksenkenden Augentropfen auskommen. Bei dieser Lasertherapie steigert der Augenarzt mit einem DSLT-Laser (DSLT = Direkte Selektive Laser Trabekuloplastik) den Abfluss des Kammerwassers und senkt so den Augeninnendruck, erklärte Fröhlich. Tropfen seien dann zumindest für die nächsten Jahre oft nicht mehr nötig. Diese Behandlung dauere nur wenige Minuten, die Patienten könnten danach sofort wieder Autofahren oder ihrer Arbeit nachgehen. Zudem sei sie wiederholbar. Bessere Wirkstoffe gegen die Volkskrankheit Trockenes Auge Zu verbesserten Wirkstoffen beim Trockenen Auge informierte Dr. Gernot Petzold, Kulmbach. Das Beschwerdebild habe sich durch die voranschreitende Digitalisierung, langes Arbeiten am PC oder extensive Smartphone-Nutzung zu einer richtigen Volkskrankheit entwickelt. Auch immer mehr junge Menschen seien betroffen. Allein in Deutschland klagten mehr als zehn Millionen Menschen über ständiges Brennen, Fremdkörpergefühl, müde und tränende Augen oder gar Sehstörungen. Petzold betonte, dass herkömmliche Therapien mit Augentropfen und -gels immer öfter an ihre Grenzen stießen. Der Experte berichtete des Weiteren über eine neue thermomechanische Behandlung, die die verstopften Drüsen an den Lidrändern von innen erwärmt, wieder öffnet und so den Tränenfilm normalisiert. Außerdem stellte Petzold Augentropfen mit neuen Wirkstoffen (Lifitegrast, Perfluorohexyloctan, Lotilaner) vor, die die Therapie des Trockenen Auges deutlich verbessern könnten. „Mix and Match“: Neue Linsenkombination macht die Brille nahezu überflüssig Dr. Thomas Will, Fürth, erläuterte eine neue OP-Variante, die Presbyopen und Katarakt-Patienten ein scharfes Sehen ohne Brille in alle Entfernungen ermöglicht – und dies ohne die oft störenden Begleiterscheinungen, wie schwache Kontraste, Lichtkreise und Blendempfindlichkeit, in Kauf nehmen zu müssen. Bei der neuen “Mix-und-Match”-Methode, so hieß es, implantiere der Augenchirurg in ein Auge eine EDOF-Linse für ein gutes Sehen in der Ferne und in mittleren Abständen. Das Partnerauge hingegen erhalte eine Multifokallinse für scharfes Sehen in allen Bereichen und ein Lesen ohne Brille. Das Gehirn sei in der Lage, diese unterschiedlichen Seheindrücke zu verarbeiten und zu einem scharfen Gesamtbild zusammenzufügen. Unangenehme Sehphänomene würden dabei ausgeblendet.
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