DOG 2022: Höhere UV-Strahlung am Auge – Wie können wir uns vor Schäden schützen?2. Oktober 2022 Graphische Darstellung der möglichen UV-strahlungsbedingten Schäden am Auge. Abb. © Kakkassery Im Vorfeld des 120. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) informierte PD Vinodh Kakkassery von Universitäts-Augenklinik Lübeck über die Gefahren der UV-Strahlung für das Auge auf und gab Empfehlungen, wie man sich davor schützen kann. Durch verschiedene Umweltfaktoren wie zum Beispiel die Ozonschichtausdünnung wird die Bevölkerung vermehrt einer höheren UV-Strahlung ausgesetzt. Während die meisten akuten Schäden am Auge schmerzhaft sind, sich dann aber wieder regenerieren, können gerade die chronischen Schäden im Langzeitverlauf tückisch und tragisch sein. Degenerative Schäden an der Hornhaut können so zu einer Sehminderung führen und durch ein unangenehmes Fremdkörpergefühl die Lebensqualität einschränken. Ebenso ist nachgewiesen – und insbesondere durch Zahlen aus Ländern wie Australien belegt -, dass eine sehr hohe UV-Strahlenbelastung die Rate von bösartigen Tumoren der Haut und der Augenoberfläche deutlich erhöht. Der krankhafte Mechanismus ist bereits bei den meisten dieser Tumoren entschlüsselt worden. Die Behandlung im Krebsfall könne mitunter belastend und langwierig sein, erläuterte Kakkassery. Die Ängste der Patienten würden steigen und die Lebensqualität und -perspektive sinken Gerade bei beschwerdefreien Schäden am Körper und insbesondere am Auge sei eine ehrliche und verständliche Informationsdarlegung des wissenschaftlichen Wissenstandes für die Bevölkerung unerlässlich. Diese habe sich das UV-Schutzbündnis zur Aufgabe gemacht, bei dem die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft Mitglied sei. Wie können wir uns persönlich schützen, um das Risiko der UV-Schädigung am Auge zu vermindern?Als Erstes, so Kakkassery, sei die Bewusstmachung der UV-Strahlenbelastung am Tage unerlässlich, da wir mit keinem unserer Sinne die UV-Strahlen selbst wahrnehmen. Hierzu stünden Messwerte zur Verfügung, die im UV-Index ausgedrückt würden. Dieser UV-Index könne beim Deutschen Wetterdienst eingesehen werden. Auch viele Wetter-Apps wiesen diesen Wert inzwischen aus und gäben einen Gradmesser, ab wann man sich vermehrt schützen müsse. Ab einem UV-Index-Wert von 3 sollten bereits Maßnahmen ergriffen werden, die die Haut und das Auge vor den UV-Strahlen schützen könnten. Hierzu gehörten Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille. Ebenso werde empfohlen, zwei Stunden vor und nach dem Sonnenhöchststand sich möglichst im Schatten aufzuhalten. Dies gelte umso mehr, wenn der UV-Index-Wert in unseren Breiten- und Längengraden im Sommer auf 8 und mehr ansteige, betonte Kakkassery. Ein nicht einfaches Thema in diesem Zusammenhang seien Solarien, betonte Kakkassery. Beschrieben seien Vorteile wie die Vitamin-D-Förderung und deren Wirkung auf die Psyche und entzündliche Hauterkrankungen. Allerdings sei nachgewiesen, dass sich durch dieselbe UV-Bestrahlung das Risiko für Krebs an der Haut und am Auge wesentlich erhöhe, gab er zu bedenken. Über diesen gesundheitlichen Zwiespalt müsse informiert werden, sodass jede Person für sich selbst, gegebenenfalls auch nach einer ärztlichen Beratung, individuell entscheiden könne, ob für sie Wohl oder Schaden bei einem Solariumbesuch überwiege, fügte der Experte hinzu.
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