DOG-Kongress: Was war, was kommt?

Was war, was kommt? Ein kurzer Rück- und Ausblick zum heutigen Start des 123. DOG-Kongresses. Illustration: © Wajahat – stock.adobe.com

Rekorde sind bekanntlich dafür da, zunächst auf- und dann eingestellt zu werden. Im vergangenen Jahr konnte die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) solch einen neuen Rekord melden: Insgesamt 3183 Fachteilnehmer waren ins Berliner Estrel Convention Center gekommen, die Gesamtbesucherzahl betrug 5001. Wird beim diesjährigen 123. DOG-Kongress eine weitere Steigerung möglich sein? 

Traditionell präsentiert die DOG auf ihren Jahrestagungen Updates aus Forschung, Klinik und Praxis zu allen Subspezialitäten der Augenheilkunde. Während des letztjährigen Kongresses unter der Präsidentschaft von Prof. Gerd U. Auffarth (Heidelberg) konnte das Fachpublikum 248 Sitzungen besuchen. Fast 3000 Beiträge wurden präsentiert.

EyeParc wird fortgesetzt

Neu etabliert hat die DOG im Vorjahr das Veranstaltungsformat EyeParc, das sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet. Beim EyeParc können Studierende, aber auch Weiterbildungsassistenten einen Parcours mit verschiedenen praxisorientierten Aufgaben durchlaufen. Am Ende winken Preise, eine Siegerehrung und eine Tombola. Nach seinem erfolgreichen Auftakt wird der EyeParc dieses Jahr fortgesetzt.

Netzwerke und Kooperationen

Als Leitthema des zurückliegenden Kongresses hatte Auffarth „Internationale Zusammenarbeit, Kooperationen und Netzwerke“ gewählt. „Die Pandemie hat uns demonstriert, wie schnell es passieren kann, dass man abgeschnitten wird von allen Kontakten im privaten wie beruflichen Bereich“, hatte er dazu erläutert. Der Ukrainekrieg und der folgende Nahostkonflikt hätten die Situation weiterhin verkompliziert und gezeigt, wie schnell Gesellschaften sich polarisieren könnten. Das Leitthema der DOG 2024 sollte diese Themen aufgreifen und für eine bessere Verständigung, ein besseres Miteinander auf allen Ebenen stehen – Netzwerke und Kooperationen, die die DOG stets bewusst initiiert und/oder fördert, tragen dazu bei.

Kein Kongress ohne Industrie – auch hier konnte die Fachgesellschaft im letzten Jahr auf eine stolze Zahl verweisen: In der Industrieausstellung zeigten 106 Ausstellende auf 2564 Quadratmetern innovative Produkte und Services.

Prof. Siegfried Priglinger, Präsident der DOG 2025

Nach dem Kongress ist vor dem Kongress und so leitet die DOG als Abschluss ihrer jeweiligen Tagung schon zum Kongress des kommenden Jahres über: Symbolisch überreicht der scheidende dem neuen Präsidenten die gewichtige Amtskette. Prof. Siegfried Priglinger (München) nahm sie am 13. Oktober 2024 in Empfang und wird sie nun am 28. September seinerseits weiterreichen. Der neue DOG-Präsident ist schon gewählt und heißt Prof. Lars-Olof Hattenbach (Ludwigshafen).

Innovationswettbewerb zu „unmet needs

Doch bevor es soweit ist, wird Priglinger den 123. DOG-Kongress präsentieren, der seinen besonderen Fokus auf Innovationen richtet – genauer gesagt auf Ideen und Lösungsansätze, die „unmet needs“ im Fach adressieren.  Und bei diesem neuen Innovationsforum der DOG wird es nicht nur ein paar Folienvorträge geben. Mit den beiden Samstags-Sitzungen „Startup Solutions“ (Kooperationspartner ESCRS und Euretina) und „Ophthalmo-Pitch“ hat die DOG ihrem Schwerpunkt 2025 ein eigenes Format gegeben. Experten-Panel, Publikum-Voting und eine Preisverleihung bei „OphthalmoPitch“ runden diesen „Contest für kluge Köpfe“ ab.

Im wieder prall gefüllten DOG-Programm vom 25. bis 28. September sind Themen von A wie „AI and Advanced Imaging“ bis Z wie „Zukunft der digitalen Augenheilkunde“ zu finden. Aber auch Vorträge zu systembiologischen Ansätzen in der Ophthalmologie und nicht zuletzt die Keynote-Klassiker sowie der „International Experts Day“ gehören zum wissenschaftlichen Angebot.

Programm-Tipps für den DOG-Donnerstag

Den Auftakt in der Keynote-Reihe im Auditorium von Graefe macht heute Prof. Claus Cursiefen um 11.45 Uhr mit seiner Von-Graefe-Lecture zum Thema „Hornhauttransplantation: Blinde sehend machen“ (Do15).
Mit Zukunftsaspekten der Roboter- und KI-gestützten vitreoretinalen Chirurgie befasst sich die Sitzung Do02.
Die englischsprachige Reihe „Highlights in Translational Science“ startet um 8.30 Uhr (Do06) in Raum XV und befasst sich über den Tag verteilt in vier Symposien mit den Themengebieten Glaukom, Tumoren, Gentherapie und angeborene Immunität der Augenoberfläche.
Großen Zuspruch finden sicher wieder die Kasuistik-Präsentationen im Consilium ophthalmopathologicum (Do19) oder in der Vorderabschnittsfallkonferenz (Do25).
Etwas anscheinend noch Geheimnisvolles erwartet die Teilnehmer in der Sitzung „Tiny See-Crets des Auges“ (Do27) – hier wird die Rolle der extrazellulären Vesikel in der Augengesundheit erkundet.

Zum traditionellen Get Together – unmittelbar nach der nicht weniger traditionellen Eröffnungsveranstaltung (Beginn 18.15 h) – lädt die DOG ihre Gäste heute Abend ab 19.45 Uhr ein, getreu dem Motto „See you!“   

Den vollständigen Programm-Überblick zur DOG 2025 finden Interessierte unter https://dog-kongress.de/programm   (dk/BIERMANN)