Drei Faktoren sagen lebensbedrohliches ARDS bei Brandopfern voraus11. September 2018 Foto: © sudok1/Fotolia Forscher haben nach eigenen Angaben erstmals ein Modell entwickelt, mit dem sich vorhersagen lässt, welche Patienten mit schweren Verbrennungen am wahrscheinlichsten ein lebensbedrohliches Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) entwickeln. In der Zeitschrift “Annals of Surgery” berichteten Forscher, dass das Vorhersagemodell drei Faktoren umfasst: das Ausmaß des Inhalationstraumas des Patienten, der Prozentsatz des von Verbrennungen betroffenen Körpers, und ob der Patient hohe Werte des von-Willebrand-Faktors aufweist. Wie Erstautor Dr. Majid Afshar von der Stritch School of Medicine der Loyola University Chicago beschreiben, könnte das dreigleisige Modell dazu “verwendet werden, um Risikopatienten für die Erforschung und die Prävention eines ARDS bei Patienten mit Brandverletzungen besser zu identifizieren”. Beim ARDS handelt es sich um eine Form des Atemversagens, die durch Entzündungen sowie durch einen inadäquaten Sauerstoffaustausch verursacht wird. Betroffene Patienten werden normalerweise beatmet, viele überleben nicht. Das ARDS tritt gewöhnlich bei Patienten auf, die bereits dafür prädisponierende Zuständen wie Sepsis, Lungenentzündung, Verbrennungen, Verletzungen durch Inhalation, traumatischen Verletzungen usw. aufweisen. Verbrennungsverletzungen, insbesondere solche mit Inhalationsverletzungen, weisen unter allen prädisponierenden Bedingungen die höchste Inzidenz von ARDS auf. In der Vergangenheit hatten Patienten mit großflächigen Verbrennungen hohe Mortalitätsraten, sodass nur wenige so lange überlebten, dass sie ein ARDS entwickelten. Dank großer Fortschritte in der Therapie, die die Medizin in den vergangenen 20 Jahren gemacht hat, überleben nun mehr Patienten schwere Verbrennungen. Mehr als 25 Prozent dieser Patienten, die großflächige Verbrennungen oder starke Verletzungen durch Inhalation aufweisen und die ersten 24 Stunden überleben, entwickeln ein ARDS. Die prospektive Multicenter-Studie, über die die Autoren berichten, umfasste 113 erwachsene Patienten, die im Burn Center von Loyola Medicine und im Burn Center der University of Colorado behandelt wurden. Die Patienten wiesen Verbrennung von mindestens 10 Prozent ihres Körpers auf und/oder es bestand der Verdacht auf ein Inhalationstrauma. Bei ungefähr einem Drittel (33,6 Prozent) trat im Median 2,2 Tage nach ihren Verletzungen ein ARDS auf. Bei der Entwicklung ihres Vorhersagemodells berücksichtigten die Forscher klinische Merkmale wie Verbrennungs- und Inhalationsverletzungen, Alkoholmissbrauch und den aktuellen Tabakkonsum sowie andere Erkrankungen wie Diabetes, Herzinsuffizienz, Herzerkrankungen und chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Berücksichtig wurden auch fünf Protein-Biomarker im Plasma. Unter mehreren untersuchten Vorhersagemodellen sagte eines aus Inhalationstrauma, dem von-Willebrand-Faktor und dem prozentualen Anteil von Verbrennung am Körper am besten voraus, welche Patienten am wahrscheinlichsten ein ARDS entwickelten.
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