DSO: Mehr Meldungen und mehr Organspender im Jahr 201823. November 2018 Foto: © WoGi – Fotolia.com Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) gibt an, dass die Zahl der Meldungen und der Organspender im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr gewachsen ist. Die DSO begrüßt die anhaltende öffentliche Diskussion zum Thema und die von Jens Spahn vorgeschlagenen strukturellen Verbesserungen zur Organspende. Ende Oktober zählte die DSO 787 durchgeführte Organspenden in Deutschland. Damit lag die Zahl der Spender bereits nahe am Gesamtergebnis des vergangenen Jahres (2017: 797) und hat aktuell mit 832 Organspenden (Stand 18. November) diese Marke deutlich überschritten. Nach derzeitiger Hochrechnung ergibt sich für 2018 eine Spenderrate von über 11 Spendern pro eine Million Einwohner. Im Jahr 2017 lag diese bei 9,7. Auch die Summe der entnommenen Organe ist gestiegen. Bislang konnten 2.566 Organe aus Deutschland über Eurotransplant an schwerkranke Wartelistenpatienten vermittelt werden. Es waren 1.317 Nieren, 245 Herzen, 286 Lungen, 644 Lebern, 72 Bauchspeicheldrüsen und 2 Dünndärme. Jedes einzelne Organ bedeutet Hoffnung für schwerkranke Menschen, für die es keine anderen Therapiemöglichkeiten mehr gibt. Potenziale sind vorhanden Einen der Gründe für diese positive Entwicklung vermutet die DSO in der anhaltenden öffentlichen Diskussion um die geringen Spenderzahlen und mögliche Konsequenzen. Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO gibt an: „Allein die verstärkte Aufmerksamkeit auf das Thema hat vermutlich in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass Ärzte und Pflegende im Klinikalltag häufiger an die Möglichkeit von Organspenden denken und den Kontakt zu uns aufnehmen.“ Aber auch in der Bevölkerung war das Thema sehr präsent und hat zu mehr Diskussionen in den Familien geführt, so dass die Frage nach einer möglichen Organspende für die Angehörigen nicht so häufig überraschend kam. Dies zeige, dass der Erfolg der Organspende sehr vom Engagement der Beteiligten und der Information der Öffentlichkeit abhänge, so der Mediziner. Das Erkennen eines möglichen Spenders ist entscheidend Das Erkennen und Melden möglicher Organspender ist der erste und somit besonders wichtige Schritt im Organspendeprozess. Umso erfreulicher ist es laut Rahmel, dass die Zahl der organspendebezogenen Kontakte durch die Kliniken mit der DSO von Januar bis Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 25 Prozent gestiegen sei. In insgesamt 2.340 Fällen haben Krankenhäuser die zuständigen DSO-Regionen kontaktiert, um die Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dazu zählen erste telefonische Beratungen ebenso wie die Durchführung einer Organspende. Die DSO-Koordinatoren sind für die Mitarbeiter der Intensivstationen rund um die Uhr erreichbar. Im Spendeprozess übernehmen sie die Abstimmung und Koordination der Abläufe. Kliniken brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen Für eine stabile und nachhaltige Steigerung der Spenderzahlen sind nach Ansicht der DSO jetzt vor allem strukturelle Verbesserungen nötig, wie sie der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorsieht. Die Stärkung der Transplantationsbeauftragten und die aufwandsgerechte Finanzierung sind die Basis dafür, dass mögliche Organspenden zuverlässig erkannt und an die DSO gemeldet werden. Die Koordinierungsstelle wird die geplanten Maßnahmen nach Kräften unterstützen. „Wir verstehen uns als enge Partner der Kliniken, wenn es um die Gemeinschaftsaufgabe Organspende geht“, unterstreichen die beiden DSO-Vorstände Dr. Axel Rahmel und Thomas Biet.
Mehr erfahren zu: "DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt" DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt Seit Jahren sind wirksame und gut verträgliche Migräneprophylaktika verfügbar, deren Anwendung auch von der aktuellen S1-Leitlinie empfohlen wird. Doch viele Menschen mit schwerer Migräne erhalten diese Medikamente erst spät. Das […]
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock?" Weiterlesen nach Anmeldung ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock? Im Vergleich zu oralem Ticagrelor bewirkte intravenös (i.v.) verabreichtes Cangrelor in der randomisierten Studie DAPT-SHOCK-AMI eine sofortige, wirksame Thrombozytenhemmung ohne Anstieg schwerer Blutungen und mit einer Tendenz zu niedrigeren Mortalitätsraten […]