Düsseldorfer Uniklinik ist Europäisches Referenzzentrum für Hodenkrebs

Peter Albers, Daniel Nettersheim und Yue Che (v.l.) von der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Foto: UKD

Die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) ist zum Vollmitglied der Europäischen Referenznetzwerke (ERN) und zum Referenzzentrum für das Fachgebiet Hodentumoren ernannt worden. Dem sei ein strenges Zertifizierungsverfahren vorausgegangen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

ERN sind virtuelle Netze, die Gesundheitsdienstleister, Fachleute und Patienten in der gesamten EU und in Norwegen miteinander verbinden, um komplexe und seltene Krankheiten durch die Bündelung von Wissen und Ressourcen optimal zu behandeln. Die ERN wurden als Initiative der Europäischen Kommission gegründet und sind im Rahmen des EU4Health-Programms finanziert.  „Im Rahmen des Europäischen Referenznetzwerks ist es nun unsere Aufgabe, unsere Expertise mit Fachleuten aus Europa zu teilen, um so möglichst die Behandlung von Hodenkrebspatienten weiter zu optimieren“, sagt Prof. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie des UKD.

Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist Hodenkrebs eher selten und macht etwa ein bis zwei Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen aus. Altersbezogen ist Hodenkrebs jedoch die häufigste Krebserkrankung bei Männern unter 40 Jahren. Etwa 4000 Menschen werden in Deutschland jährlich mit Hodenkrebs neu diagnostiziert.

Klinikdirektor Albers und Prof. Daniel Nettersheim, Leiter der Translationalen Uro-Onkologie des Urologischen Forschungslabors, waren für den klinischen beziehungsweise wissenschaftlichen Bereich in dem Zertifizierungsverfahren verantwortlich. Dr. Yue Che, Oberarzt der Klinik, hat seit Kurzem auch die Leitung für die europaweite Koordination des Fachgebietes Hodenkrebs innerhalb des ERN “eUROGEN” inne. Vor der ERN-Eingliederung war das Universitätsklinikum Düsseldorf bereits als Referenzzentrum bekannt sowie Mitglied im Zweitmeinungsnetzwerk.

„Zu einer der zentralen Aufgaben der ERN gehört die regelmäßige Teilnahme an Expertensitzungen, in denen komplexe und schwierige Fälle besprochen werden. Patienten können dann bei Bedarf auch an ein Experten-Zentrum überwiesen werden“, sagt Che. Zum Thema Forschung erläutert Nettersheim: „Im Rahmen von Forschungsvorhaben wird uns das Netzwerk allgemein Kooperationen und auch den Aufbau von Studien mit anderen europäischen Zentren enorm vereinfachen.“ Derzeit wird der Aufbau einer europäischen Registerstudie von ERN-eUROGEN mit Koordinationssitz in Nijmegen (Niederlande) unterstützt.

(Universitätsklinikum Düsseldorf / ms)