E-Zigaretten: Proteasespiegel ebenso erhöht wie beim Konsum herkömmlicher Zigaretten28. August 2019 Foto: © Schlierner/Adobe Stock Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität von North Carolina haben Beweise dafür gefunden, dass der Konsum von E-Zigaretten die gleichen zellulären Reaktionen hervorruft, die bei Rauchern herkömmlicher Zigaretten mit Emphysem zu beobachten sind. In ihrer Studie stellten die Forscher fest, dass die Lungen von E-Zigaretten-Konsumenten („Vaper“) – ebenso wie die Lungen von Personen, die klassische Zigaretten rauchen – erhöhte Mengen von Proteasen aufweisen. Man wisse, dass dieser Umstand bei Rauchern zu Emphysemen führe, so Forscher. Sie fanden auch heraus, dass das Nikotin in den Liquids für E-Zigaretten für diesen Anstieg der Proteasen verantwortlich ist. „Die Ergebnisse unserer Studie deuten darauf hin, dass das Dampfen möglicherweise nicht sicherer ist als Zigarettenrauchen“, sagt der Leiter der Studie, Robert Tarran. Er ist Professor an der Abteilung für Zellbiologie und Physiologie sowie Angehöriger des Marsico Lung Institute an der UNC School of Medicine. Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) schätzten, dass im Jahr 2014 etwa 9 Millionen Erwachsene im Land regelmäßig E-Zigaretten konsumierten und fast 30 Millionen mindestens einmal solche Produkte ausprobiert hatten. In dieser Größenordnung wird jedoch erst seit weniger als einem Jahrzehnt „gedampft“, weshalb man über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen noch nicht sehr viel sicher weiß. Tarran und Kollegen maßen für ihre Studie die Konzentration von drei Proteasen (neutrophile Elastase, Matrixmetalloproteasen 2 und 9) in der Lungenflüssigkeit, von der sie bei 41 Probanden – Nichtrauchern, Rauchern und Vapern – Proben genommen hatten. Man wisse, so die Forscher, dass Immunzellen in der Lunge Reaktion auf Zigarettenrauch neutrophile Elastase sowie die Matrixmetalloproteasen 2 und 9 in höheren Konzentrationen sekretieren. Die chronische Überaktivität dieser Enzyme schädige die Lungenstruktur. Es werde angenommen, dass diese Schädigung bei Rauchern die Ursache für ein Emphysem ist. Die Wissenschaftler der UNC stellten fest, dass die Spiegel der drei genannten Proteasen sowohl bei Rauchern als auch bei Vapern signifikant erhöht waren, nicht jedoch bei Nichtrauchern. Dieser Befund legt nahe, dass das Vaping, ebenso wie das Rauchen klassischer Zigaretten, die Entstehung von Emphysemen fördern könnte. Die Wissenschaftler fanden auch Hinweise darauf, dass das Nikotin in Liquids die Ursache für die Erhöhrung von Proteasen ist. Als Tarrans Team Immunzellen, die im Labor kultiviert wurden, Nikotin verabreichte, stellten sie fest, dass die Zellen vermehrt Proteasen produzierten. Diese Überproduktion nahm noch zu, als die Forscher die Immunzellen höheren Nikotinwerten aussetzten. Viele halten das Dampfen für sicherer als das Rauchen herkömmlicher Zigaretten, doch die Wissenschaft ist sich hier noch alles andere als einig, zumindest, wenn es um das Krebsrisiko geht. Diese jüngste Studie aber legt nahe, dass der potenzielle Schaden durch das Vapen möglicherweise unterschätzt wurde, insbesondere wenn von Emphysemen und COPD die Rede ist. Tarran merkt an, dass die Ergebnisse nicht die ersten sind, die vor möglichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Vaping warnen. Eine ältere Studie aus dem Jahr 2018, die von einem Team durchgeführt wurde, das unter der Leitung von Mehmet Kesimer – ebenfalls vom Marsico Lung Institute des UNC – stand, hatte ergeben, dass das Sputum von Vapern und Zigarettenrauchern einen erhöhten Gehalt an Emphysem-fördernden Proteasen und anderen Immunabwehrproteinen enthielt. Darüber hinaus fanden Wissenschaftler aus Tarrans Labor im vergangenen Jahr Hinweise auf toxische Verbindungen in häufig verwendeten Liquids.
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