EAACI 2019: mHealth für Allergie und Asthma6. Juni 2019 Foto: ©sdecoret/Adobe Stock Neue Wege zur Bewältigung allergischer Rhinitis und Asthma durch die Anwendung von mHealth-Technologien stellt der Kongress der Europäischen Akademie für Allergie und klinische Immunologie (EAACI) vor. Auch die Rolle von mHealth bei der Überwachung und Prognostizierung der Therapie allergischer Erkrankungen durch Hyposensibilisierung steht im Fokus. Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der es mehr Mobiltelefonnummern als Menschen gibt und in der uns unzählige mobile Anwendungen in sämtlichen Bereichen unseres Alltagslebens unterstützen. Auch der Fachbereich Allergie wird von der Einführung mobiler Gesundheitstechnologien beeinflusst. Allergologen und ihre Patienten haben neue Kommunikationsmöglichkeiten und die Bereiche Epidemologie, Pflege und Forschung sehen sich einer Revolution gegenüber, durch die Entwicklungspfade hin zu personalisierter Präzisionsmedizin eröffnet werden. Patiententagebücher und digitale Fragebögen ermöglichen die Überwachung der Krankheitsschwere und ihrer Auswirkung auf die Lebensqualität im Laufe der Zeit. Sie befähigen Patienten zur eigenständigen Kontrolle ihrer Erkrankung und bieten Ärzten wertvolle Längsschnittdaten zu Krankheitsverlauf und Behandlungswirksamkeit. Zusätzlich können diese Werkzeuge wertvolle Informationen für Kinder sowie Managementempfehlungen, Videos und Patientengeschichten umfassen. Die Möglichkeiten für allergische Erkrankungen sind umfangreich und lediglich wenige Mausklicks entfernt: Apps wie das Mobile Airways Sentinel Network, das eine visuelle Analogskala für von Allergien betroffene Nasen und Augen sowie Asthmasymptome nutzt, um Allergien mit Arbeitsbeeinträchtigung in Verbindung zu bringen; Pollentagebücher, die verschiedene Jahreszeiten und luftbiologische Partikel vergleichen, um eine mögliche Pollenallergie festzustellen oder eine Verschlimmerung der Symptome einer Pollenallergie vorauszusagen; Fernüberwachung, integrierte Fürsorgekonzepte und klinische Stützsysteme, die als mögliche Werkzeuge Hilfe bei Entscheidungsprozessen in Bezug auf Hyposensibilisierung bieten, die Auswirkungen allergischer Erkrankungen auf die Schlafqualität messen oder betroffenen Menschen bei der Wahl allergenfreier Nahrungsmittel zur Seite stehen. „Apps bieten unverzüglich Hilfe – was genau das ist, was Menschen mit schweren Allergien benötigen. Leider ist es so, dass Betroffene sich in Restaurants und Cafes nicht immer in Sicherheit wiegen können. Eine App gibt Patienten die Kontrolle zurück”, so Leah Ryz (38), Hove UK, die eine mobile Anwendung zur Identifizierung allergenfreier Nahrungsmittel nutzt. Doch mit dem tagtäglichen Auftauchen neuer Technologien auf dem Markt steigt auch das Bedürfnis an Qualitätskontrollen und Richtlinien, wie die Weltgesundheitsorganisation, die EU, nationale Regierungen und Ärztekammern hervorheben. Apps müssen länderspezifische Vorschriften sowie auf europäischer Ebene errichtete Regeln respektieren – sowohl kürzlich eingeführte als auch zukünftige Aktualisierungen. In diesem Zusammenhang hat die EAACI das Potential mobiler Technologien erkannt und setzt sich durch die Einrichtung eines Einsatzteams zum Thema „mHealth und Allergien” im Rahmen eines zweijährigen Aktionsplans proaktiv für ihre Weiterentwicklung ein. „Es ist von größter Wichtigkeit, regulative Rahmenbedingungen für diesen wachsenden Bereich einzurichten, so dass umgehend zwischen guten und schlechten Serviceangeboten unterschieden werden kann. Nicht jede Innovation ist zwangsläufig effizient und zuverlässig. Die EAACI wird dabei eine Rolle spielen und dem öffentlichen Gesundheitswesen und Allergologen dabei helfen, diesen Prozess zu leiten und zu regulieren”, erklärte Paolo Matricardi von der Charité Universitätsmedizin Berlin und Vorsitzender des EAACI mHealth-Einsatzteams.
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