Ehrungen und Preisverleihungen auf dem DIVI254. Dezember 2025 Symbolfoto: ©pauchi/stock.adobe.com Am Mittwoch startete in Hamburg der DIVI25 mit rund 7500 Teilnehmenden aus allen Bereichen der Intensiv-, Notfall- und Rettungsmedizin. Auch in diesem Jahr wurde eine Vielzahl von Ehrungen und Preisen verliehen – ein Überblick. Neben zwei neuen Ehrenmitgliedern und der Vergabe einer Ehrenmedaille zeichnete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) fünf Wissenschaftlerinnen für ihre Forschungsarbeiten aus. Zwei neue Ehrenmitglieder, eine Ehrenmedaille Für ihr langjähriges Engagement, ihre wegweisende Strukturarbeit und ihren unermüdlichen Einsatz für eine moderne, multiprofessionelle Intensiv- und Notfallmedizin ernannte die DIVI in diesem Jahr Prof. Andreas Markewitz und Klaus Notz zu Ehrenmitgliedern der Fachgesellschaft. DIVI-Präsident Prof. Florian Hoffmann würdigte den Mediziner Markewitz und den Vertreter der Gesundheitsfachberufe Notz im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung als zwei Menschen, „die das Gesicht unserer Fachgesellschaft über viele Jahre entscheidend geprägt und ihr eine starke, gemeinsame Stimme verliehen haben“. Prof. Andreas Markewitz, Herz- und Gefäßchirurg und Oberstarzt a.D., gilt als eine der zentralen Figuren innerhalb der DIVI. Unter seiner Präsidentschaft 2007/2008 sei es zu grundlegen Reformen gekommen. Die vorher klassische Verbandsstruktur wurde abgeschafft und eine moderne Mitgliedergesellschaft geschaffen, wie die DIVI erläutert, – offen für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie alle weiteren Gesundheitsfachberufe. Damit habe er das Fundament für die bis heute gelebte Inter- und Multiprofessionalität der DIVI gelegt. Ebenfalls geehrt wurde der erste Repräsentant der Gesundheitsfachberufe im DIVI-Präsidium, Klaus Notz. Er habe „die entscheidende Rolle der Gesundheitsfachberufe in der Intensiv- und Notfallmedizin sichtbar gemacht“, erklärt die DIVI zur Wahl von Notz. Als Mitverantwortlicher zahlreicher Kongresse legte Notz besonderen Wert auf multiprofessionelle Formate. 2023 war er der erste Co-Kongresspräsident des DIVI-Jahreskongresses – ein historisches Signal für die Gleichberechtigung der Berufsgruppen innerhalb der DIVI. Für sein jahrzehntelanges Engagement für die Intensiv- und Notfallmedizin mit neurologischem Fokus zeichnete die DIVI Prof. Hans-Christian Hansen mit der Ehrenmedaille aus. „Hans-Christian Hansen ist ein neurologisches Urgestein in der DIVI. Er hat sich 24 Jahre lang an führender Stelle zum komplexen Spezialgebiet der Bewusstseinsstörungen eingebracht“, würdigte Laudator Prof. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung, den Preisträger. Fünf ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen Gleich fünf Wissenschaftlerinnen wurden auf dem DIVI25 mit unterschiedlichen Preisen ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteverlag verlieh die DIVI den Valerius-Preis 2025 für den besten Fachbeitrag im DIVI-Magazin der vergangenen zwei Jahre an Katrin Witt. Die Psychologin in der Abteilung für Rückenmarkverletzte im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum mache „eindrücklich sichtbar, wie tiefgreifend Stimmlosigkeit, Abhängigkeit und Orientierungslosigkeit wache, beatmete Patientinnen und Patienten belasten“, unterstreicht Mitherausgeber der DIVI-Zeitschrift, Prof. Tilmann Müller-Wolff, die Bedeutung ihrer Arbeit. Pharmazeutische Expertise wirkt sich positiv auf das Outcome von Intensivpatienten aus. In einer Vergleichsstudie zeigte Johanna Watson, Doktorandin an der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Universitätsklinikums RWTH Aachen, dass die systematische Prüfung von Arzneimitteln mithilfe der Checkliste FASTHUG-MAIDENS arzneimittelbezogene Probleme – und damit letztendlich ein drohendes Multiorganversagen – reduziert. Einbezogen wurden chirurgische Intensivpatienten, die bereits vor dem Intensivaufenthalt mindestens fünf Medikamente gleichzeitig einnahmen. Für ihre wegweisende Arbeit gewann sie den mit 4000 Euro dotierten Forschungspreis der Kategorie klinische Forschung. Den ersten Platz des Forschungspreis der Kategorie experimentelle Forschung belegte Carlotta Neef, Doktorandin an der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Uniklinikums RWTH Aachen. Sie konnte mit ihrem Team in einem bis dato ersten Großtierversuch (Schweine) zeigen, dass sich die Hemmung des entzündungsfördernden Botenstoffes Makrophagenmigrations-Hemmfaktor (MIF) positiv auf Herzmuskelzellen nach erlittenem Polytrauma auswirkt. Der Preis ist mit 4000 Euro dotiert. Der mit 5000 Euro dotierte Forschungsförderpreis für intensiv- und notfallmedizinische Gesundheitsfachberufe geht in diesem Jahr an Denise Schindele aus Ludwigsburg. Ausgezeichnet wird sie von der DIVI-Stiftung für ihre Forschungsarbeit, die das geriatrische Syndrom Frailty als Risikofaktor für die Wiederaufnahme auf die Intensivstation genauer untersucht. Ihr Projekt habe auch „einen wichtigen Impuls in der Diskussion um mögliche Überversorgung und die ethisch wie klinisch fundamentale Frage gesetzt, wann eine intensivmedizinische Therapie sinnvoll für Betroffene ist“, hieß es von der Stiftungs-Jury. Dr. Janina Soler Wenglein, stellv. leitende Ärztin der Notaufnahme des Kinderzentrums am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), Universitätsklinikum Ostwestfalen-Lippe (OWL), erhielt den von DIVI und Philips gesponserten Forschungsförderpreis Patientensicherheit 2025. Mit 10.000 Euro zeichneten sie Wengleins Studie zum diagnostischen Nutzen elterlicher, pflegerischer und ärztlicher Besorgnis bei der Ersteinschätzung von Kindern in Notfallsituationen aus. Die Ärztin sicherte sich mit dem Vergleich der prädiktiven Werte des Pediatric Assessment Triangles (PAT) sowie des Acute Concern Triangle (ACT) für schwere Krankheitsverläufe bei Kindern den ersten Platz.
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