Eierstockkrebs: Räumliche Gewebeanalyse hilft bei Vorhersage eines Rezidivs 18. April 2024 Die Cedars Sinai-Forscher Dr. Akil Merchant (links) und Dr. Alex Xu, sind Co-Autoren einer Studie, die Muster identifizierte, welche ein Eierstockkrebs-Rezidiv vorhersagen. Bildquelle: Cedars-Sinai Mithilfe der räumlichen Analyse von Gewebeproben haben Forscher des Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles, USA, Muster identifiziert, die vorhersagen könnten, ob Patientinnen mit hochgradigem serösen Ovarialkarzinom nach der Behandlung ein frühes Rezidiv erleiden. Diese Muster, die in einer in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlichten Studie detailliert beschrieben werden, könnten auf mögliche Therapien hinweisen. „Mithilfe der räumlichen Proteinanalyse haben wir nicht nur die Zelltypen innerhalb und um einen Tumor herum untersucht, sondern auch ihre relativen Positionen und wie sie interagieren“, erklärte Erstautor Dr. Alex Xu, Wissenschaftler am Cedars-Sinai Cancer and in Vorstand des Governors Regenerative Medicine Institute am Cedars-Sinai. Die Analyse der Gewebeproben von Eierstockkrebs durch die Wissenschaftler habe ergeben Muster, die konsistent mit Patientinnen assoziiert waren, deren Krebs kurz nach der Behandlung rezidivierte, erklärte Xu. „Die räumliche Analyse ist die nächste Grenze in der Entwicklung von Gewebebiomarkern, und unsere Gruppe hat die Bedeutung der räumlichen Analyse bei verschiedenen Krebsarten gezeigt“, führte Dr. Akil Merchant aus, einer der Seniorautoren und Direktor der Spatial Molecular Profiling Core-Einrichtung bie Cedars-Sinai Cancer. Das hochgradige seröse Ovarialkarzinom sei die tödlichste Form von Eierstockkrebs, und Eierstockkrebs eine besondere Herausforderung, weil er schwer zu erkennen sei, so Xu. Häufig sprechen Patientinnen mit diesen Tumoren auf die Erstbehandlung mit Operation und Chemotherapie an, der Krebs tritt jedoch erneut auf. In dieser Studie untersuchten die Forscher Gewebeproben von 42 Patientinnen mit diesem Typ des Ovarialkarzinoms – sowohl Primärtumoren als auch Tumoren, die nach der Erstbehandlung der Patientinnen erneut auftraten – und verwendeten dabei die bildgebende Massenzytometrie, die den räumlichen Proteingehalt des Gewebes aufdeckt. Die Hauptergebnisse der Forschenden konzentrierten sich auf Plasmazellen, einen entscheidenden Teil der Tumorimmunantwort. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Plasmazellen ein klinisch wichtiger Faktor sind, der die Zeit bis zum Rezidiv einer Patientin bestimmt“, sagte Xu. „Frühere Untersuchungen zu ihrer Rolle waren widersprüchlich. Einige Studien deuten darauf hin, dass ihre Anwesenheit negative Folgen vorhersagte, während andere positive Outcomes vermuten ließen.“ Hier stellten die Forschenden fest, dass die Ergebnisse mit der Lage der Plasmazellen und ihrer Beziehung zu benachbarten Zelltypen zusammenhingen. „Plasmazellen waren mit guten Patientenoutcomes verbunden, wenn lymphoide Aggregate – Strukturen, die T- und B-Zellen umfassen – auch in der unmittelbaren Umgebung des Tumors reichlich vorhanden waren“, erklärte Xu. „Das könnte daran liegen, dass die Plasmazellen Teil dieser organisierten Strukturen waren, die die Kommunikation zwischen diesen Immunzellen erleichterten und so ihre Fähigkeit verbesserten, den Tumor anzugreifen.“ Plasmazellen wurden mit schlechten Patientenoutcomes in Verbindung gebracht, wenn krebsassoziierte Fibroblasten – die bekanntermaßen die Aktivität von Immunzellen beeinträchtigen – reichlich vorhanden waren. Dies deutet daraufhin, dass Fibroblasten Plasmazellen möglicherweise daran hindern, mit anderen Immunzellen zu kommunizieren. „Diese unterschiedlichen Mikroumgebungen könnten für teils unterschiedliche Berichte über die Rolle von Plasmazellen bei der Patientenprognose verantwortlich sein“, erklärte Dr. Dan Theodorescu, Direktor von Cedars-Sinai Cancer und PHASE ONE Distinguished Chair. „Dieser Forschungsweg könnte uns dabei helfen, Biomarker oder sogar Präzisionstherapien zu identifizieren, die die Ergebnisse für Patientinnen mit dieser besonders tödlichen Krebserkrankung verbessern.“ Weitere an der Studie beteiligte Cedars-Sinai-Autoren sind Marcela Haro und Ann E. Walts. Weitere an der Studie beteiligte Autoren sind Ye Hu, Joshi John, Beth Y. Karlan und Sandra Orsulic. Finanzierung: SO wurde durch das NIH-Stipendium R01 CA208753, die United States Department of Veterans Affairs Merit Awards VA-ORD I01 BX004974 und I01 BX006020, das Office of the Assistant Secretary of Defense for Health Affairs über das Ovarian Cancer Research Program Award No. W81XWH2210631 und die Sandy Rollman Ovarian Cancer Foundation unterstützt. SO und AMX wurden vom NIH National Center for Advancing Translational Science (NCATS) mit der UCLA CTSI Grant-Nummer UL1TR001881 unterstützt.
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