Metaanalyse zum langfristigen relativen Überleben beim Aderhautmelanom

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Viele Patienten mit Aderhautmelanom entwickeln Metastasen und erliegen ihrer Krankheit, jedoch variieren die Angaben zur Anzahl dieses Anteils erheblich.

Für diese Metaanalyse wurden Informationen aus mehreren Studien gesammelt, um das relative Überleben von Patienten mit einem Aderhautmelanom abzuschätzen. Hierfür wurden Artikel aus PubMed, Web of Science und Embase, die nach 1980 veröffentlicht wurden, herangezogen. Eingeschlossen wurden Studien mit mindestens 100 Patienten, die relative Überlebensraten von fünf und mehr Jahren berichteten. Aufgrund des Risikos für konkurrierende Risikoverzerrungen und Klassifizierungsfehler konnten Studien, die ausschließlich Kaplan-Meier-Schätzungen und kumulative Inzidenzen angaben, nicht berücksichtigt werden. Die Metaanalyse wurde unter Verwendung von Modellen mit zufälligen Effekten und gewichteten Durchschnittswerten sowie einer kombinierten Schätzung basierend auf einer Kurvenanpassung durchgeführt.

Letztendlich wurden neun Studien mit insgesamt 18.495 Patienten eingeschlossen. Das Risiko einer Verzerrung der selektiven Berichterstattung ist insgesamt gering. Aufgrund von Unterschieden in den Ausgangsmerkmalen und der großen Anzahl eingeschlossener Patienten (τ2 < 0,02) variieren die relativen Überlebensraten über die Studienpopulation hinweg (I2 48 bis 97 % und Q p < 0,00001 bis 0,15). Die relativen 30-Jahres-Überlebensraten folgen einer kubischen Kurve, die gut an Daten aus den Zufallseffekten, der inversen Varianz und gewichteten Durchschnittsmodellen angepasst ist (R2 = 0,95, p = 7,19E−7). Die geschätzten relativen Überlebensraten nach 5, 10, 15, 20, 25 und 30 Jahren betragen 79, 66, 60, 60, 62 beziehungsweise 67 Prozent.

Zusammengefasst deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass etwa zwei von fünf aller Patienten mit Aderhautmelanom ihrer Krankheit letztendlich erliegen. Dies indiziert eine etwas bessere Prognose als häufig angenommen, und dass Patienten, die 20 Jahre oder länger überleben, möglicherweise einen Überlebensvorteil gegenüber Personen des gleichen Geschlechts und Alters aus der Allgemeinbevölkerung haben.

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Quellen https://www.nature.com/articles/s43856-022-00082-yNature, Communications Medicine volume 2, Article number: 18, 05.04.2022