Eine Strategie für mentale Gesundheit: PsychCircuits gestartet

Prof. Thomas Nickl-Jockschat, Dr. Ted Abel und Prof. Stefan Remy (v.l.n.r.) auf der Präsentation der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema mentale Gesundheit in Magdeburg im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung von PsychCircuits. (Quelle: LIN)

Anfang Juli haben das Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) und die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Magdeburg die Forschungsinitiative PsychCircuits ins Leben gerufen, die darauf abzielt, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die klinische Praxis zu integrieren und somit die Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen zu verbessern.

„Es ist entscheidend, dass wir die Lücken zwischen grundlegender Neurobiologie und klinischer Anwendung schließen“, erklärte Prof. Stefan Remy bei der Eröffnungsveranstaltung am LIN. „Durch PsychCircuits können wir nicht nur die Forschung vorantreiben, sondern auch konkret die Lebensqualität Betroffener verbessern.“ Unter dem Motto „Brücken bauen für psychische Gesundheit“ vereint PsychCircuits daher Expertise aus Neurobiologie, Psychiatrie, Genetik und Künstlicher Intelligenz, um das Verständnis für Hirnprozesse zu vertiefen und präzisere Therapien für alle Altersgruppen zu entwickeln.

Dr. Ted Abel, Direktor des Iowa Neuroscience Institute und Hauptredner der Veranstaltung, gab tiefe Einblicke in seine Forschung – die, wie er betont, besonders von Arbeiten es LIN aus früheren Jahren geprägt wurde. Um so mehr freue er sich, zurück in Magdeburg zu sein und Teil der neuen transatlantischen Zusammenarbeit sein.

Abel sprach auch über die bedeutenden Fortschritte der vergangenen Jahre, insbesondere im Bereich der Bildgebung und der Identifikation genetischer Dispositionen für psychische Erkrankungen. Er unterstrich jedoch auch, dass trotz dieser Erkenntnisse die Methoden der Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen dringend einer Innovation bedürfen. Ein besonderer Fokus lag auf der Notwendigkeit, Therapien stärker auf das Individuum zuzuschneiden, eine Mission, die PsychCircuits tatkräftig unterstützen wird.

Langfristige Ziele und Auswirkungen

Die Veranstaltung bot auch eine Plattform für den Austausch zwischen den Gästen, die das hohe Engagement und die dringende Notwendigkeit für Fortschritte in der neurowissenschaftlichen und psychischen Gesundheitsforschung diskutierten.

Nach Überzeugung der Initiatoren von PsychCircuits wird die Initiative nicht nur die psychische Gesundheit der Bevölkerung fördern, sondern auch dazu beitragen, die sozialen und wirtschaftlichen Lasten psychischer Erkrankungen zu reduzieren. Durch die Verbesserung von Präventionsstrategien und die Investition in öffentliche Gesundheitsvorsorge strebt das Netzwerk nach nachhaltigen und langfristigen Lösungen für die Gesundheit der Menschen.

„Es ist ein bedeutender Tag für das Universitätsklinikum Magdeburg und das Leibniz-Institut für Neurobiologie. PsychCircuits wird nicht nur unsere Kapazitäten in der Forschung erweitern, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten“, erklärte der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Thomas Nickl-Jockschat.

Als nächste Schritte sind weitere Forschungsprojekte und Kooperationen geplant, die darauf abzielen, präventive Strategien und Behandlungsmethoden zu verbessern und zu implementieren. Die Initiative will auch weiterhin Veranstaltungen und Workshops anbieten, um die Öffentlichkeit zu informieren und das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen.