Einigung im MFA-Tarifstreit erzielt

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Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Medizinischen Fachangestellten (AAA) haben sich am 8. Februar geeinigt, geben das Ergebnis aber erst am 16. Februar bekannt.

Sowohl vmf als auch AAA bestätigten die Einigung. Der AAA betonte, dass die Verhandlung „in einer konstruktiven, von Kompromissbereitschaft geprägten Atmosphäre“ stattgefunden hätten. Der neue Gehaltstarifvertrag soll am 1. März mit einer Laufzeit von 10 Monaten in Kraft treten, unter der Voraussetzung, dass die Tarifkommissionen zustimmen. Diese Zustimmung steht noch aus.

Im Vorfeld der vierten Tarifverhandlung hatten sich laut vmf mehr als 200 Berufsangehörige vor dem Gebäude der Bundesärztekammer versammelt und lautstark für mehr Gehalt protestiert. Der vmf hatte bundesweit zum Warnstreik aufgerufen und seinen Angaben zufolge fanden in Hamburg, Dortmund, Marburg, Nürnberg und Stuttgart Kundgebungen statt. Es sei der erste Warnstreik in der Geschichte des Verbandes, der seit 1969 mit der AAA Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte gewesen.

Die vmf-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König zeigt sich zufrieden mit der Resonanz auf den Warnstreik: „MFA sind keine Lokführer. Die Problematik ist um einiges komplizierter und liegt zu einem wichtigen Teil im System der Finanzierung des Gesundheitswesens. In dem Sinne haben wir ein Ziel bereits erreicht: Es wird in der Öffentlichkeit über die Gehalts- und Arbeitssituation der MFA gesprochen. Dieser Druck scheint nicht ohne Auswirkung auf unsere Verhandlungen geblieben zu sein.“

Die Tarifverhandlungen laufen bereits seit Oktober. „Mit dem vorangegangenen Angebot der AAA konnten wir uns nicht zufriedengeben“, erklärt Hannelore König. „Damit hätten Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und anerkannten Aufstiegsfortbildungen nur 0,1 Prozent Plus erhalten.“

Bei einer Umfrage im Sommer vergangenen Jahres erklärte nur ein Drittel der über 3500 teilnehmenden MFA, mit dem Gehalt zufrieden zu sein. 39 Prozent gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens mehrere Male im Monat daran gedacht zu haben, den Beruf zu verlassen.“ (ja)