Einweg-E-Zigaretten: Raschere Metallfreisetzung als bei Vergleichsprodukten möglich27. Juni 2025 Die meisten der in einer aktuellen Studie getesteten Einweg-E-Zigaretten gaben höhere Mengen an Metallen und Halbmetallen in den Dampf ab als ältere nachfüllbare Modelle. (Foto: © Михаил Решетников/stock.adobe.com) Laut einer aktuellen Veröffentlichung setzen manche Einweg-Vaping-Geräte bereits nach wenigen hundert Zügen höhere Mengen an Metallen und Halbmetallen frei als ältere nachfüllbare Vaping-Produkte oder herkömmliche Zigaretten. „Unsere Studie verdeutlicht das versteckte Risiko dieser neuen und beliebten Einweg-E-Zigaretten – mit gefährlichen Mengen an neurotoxischem Blei sowie krebserregendem Nickel und Antimon – und unterstreicht die Notwendigkeit dringender Durchsetzungsmaßnahmen“, sagt Brett Poulin von der University of California, Davis (USA). Er ist korrespondierender Autor der Studie und spielt darauf an, dass entsprechende Geräte in den USA trotz fehlender Zulassung für den Markt weithin erhältlich sind. Bewertung von drei Einweg-E-Zigarettenmarken Untersuchungen an Produkten älterer Generationen nachfüllbarer E-Zigaretten (z. B. Vape Pens, Box-Mods und Pods) haben ergeben, dass deren Heizelemente Metalle wie Chrom- und Nickelionen in die Liquids abgeben können, die dann verdampft und inhaliert werden. Das Einatmen bestimmter Metalle und Halbmetalle ist jedoch potenziell schädlich und erhöht das Risiko für Krebs, Atemwegserkrankungen und Nervenschäden. Poulin und Kollegen identifizierten zunächst die Metalle und Halbmetalle in sieben Einweggeräten dreier Marken und verglichen Liquids mit geringem sowie starkem Gehalt an Aromastoffen. Die ursprünglichen, unverdampften Liquids wiesen geringe Mengen an ionischen Metallen und Halbmetallen auf, allerdings fielen bei einigen Geräten überraschend hohe Blei- und Antimonwerte auf. Das Forschungsteam führte den Bleigehalt auf bleihaltige Kupferlegierungen zurück, die für nicht heizende Komponenten der Geräte verwendet werden und in das Liquid gelangen. Für Antimon konnten die Wissenschaftler keine definierbare Quelle erkennen. Anschließend aktivierte die Arbeitsgruppe die Einweg-E-Zigaretten: Das Liquid wurde erhitzt, und jedes Gerät machte zwischen 500 und 1500 Züge daran möglich. Teils extrem hohe Werte für die Freisetzung von Blei Die Analyse der Dämpfe ergab Folgendes: Die Konzentrationen ionischer Metalle und Halbmetalle, darunter Chrom, Nickel und Antimon, stiegen mit zunehmender Anzahl der Züge an, während die Konzentrationen von ionischem Zink, Kupfer und Blei schon zu Beginn erhöht waren. Bei jedem der untersuchten Geräte wurden unterschiedliche Emissionen beobachtet. Im Vergleich zu früheren Studien gaben die meisten der getesteten Einweg-E-Zigaretten höhere Mengen an Metallen und Halbmetallen in den Dampf ab als ältere nachfüllbare E-Zigaretten. Eine der untersuchten Einweg-E-Zigaretten setzte bei täglicher Nutzung mehr Blei frei als fast 20 Packungen herkömmlicher Zigaretten. Anschließend bewerteten die Forscher das Gesundheitsrisiko für Konsumenten, die die Geräte täglich nutzen. Für zwei der Einweg-E-Zigaretten sammelte das Team Informationen zur Toxizität von Chrom und Antimon – Substanzen, von denen es sowohl nicht toxische als auch krebserregende Formen gibt. Von Chrom fand man im Dampf nur die nicht toxische Form Cr(III). Die Dämpfe enthielten aber auch eine Mischung aus der weniger giftigen Antimon-Form Sb(V) und der krebserregenden Form Sb(III). Die Nickelwerte in den Dämpfen dreier Geräte und die Sb(III)-Werte in den Dämpfen von zwei Geräten überschritten die Grenzwerte für das Krebsrisiko. Die Dämpfe von vier Geräten wiesen Nickel- und Bleiemissionen auf, die über den Gesundheitsrisikoschwellen für andere Erkrankungen als Krebs lagen. Inwieweit die Ergebnisse dieser Studie repräsentativ sind, ist nicht klar: Die Forschenden testeten nur drei der fast 100 im Handel erhältlichen Einweg-E-Zigarettenmarken. Die Annahme, dass bei den übrigen Produkten ebensolche besorgniserregenden Resultate erzielt würden, ist aber vermutlich nicht unberechtigt.
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt" DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt Seit Jahren sind wirksame und gut verträgliche Migräneprophylaktika verfügbar, deren Anwendung auch von der aktuellen S1-Leitlinie empfohlen wird. Doch viele Menschen mit schwerer Migräne erhalten diese Medikamente erst spät. Das […]
Mehr erfahren zu: "Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe" Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe Die Social-Media-Kampagne #SagEsLaut startet ihre dritte Aktion im Jahr 2025: „Kinder und Jugendliche mit Diabetes“. Wie wachsen Kinder mit Typ-1-Diabetes gut auf und wie wachsen Eltern mit ihnen mit? Zwei […]