EMDR bei Tinnitus: Entlastung des Ohres über die Augen

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EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. Das Verfahren stammt ursprünglich aus der Psycho(trauma)therapie und wurde nun im Rahmen einer prospektiven interventionellen Studie als Behandlungsoption bei Tinnitus (tEMDR) evaluiert.

Die Ergebnismessungen der Studie umfassten Fragebögen zum Tinnitus selbst sowie zur Verfassung der Patienten und wurden zu Baseline, während und 6 Monate nach tEMDR erhoben. Die Werte im „Tinnitus Handicap Inventory and Beck Depression Inventory“ zeigten eine statistisch signifikante Verbesserung bei Einleitung einer tEMDR; diese Verbesserung hielt über 6 Monate des Nachbeobachtungszeitraumes an. Es kam außerdem zu einer moderaten, aber statistisch nicht signifikanten Verbesserung der Werte im Beck-Angst-Inventar. Der Behandlungseffekt konnte über mindestens 6 Monate nach Therapieende aufrecht erhalten werden.

Nach Ansicht der Autoren sei diese Studie von besonderem Interesse, da das Studienprotokoll die Diversität von Tinnitus-Patienten berücksichtigt; trotzdem seien größere und hochwertigere Studien zur Verifizierung dieser vorläufige Ergebnisse nötig. (am)