Endokrine Erkrankungen: Neue Methode ebnet den Weg für eine bessere Diagnose und Behandlung4. März 2024 Foto: © kitsawet/stock.adobe.com Ein Forscherteam der Universität Aarhus, Dänemark, hat eine neue Methode zur Messung des Cortisolspiegels direkt aus einer Blutprobe entdeckt, die einen bedeutenden Fortschritt bei der Diagnose und Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten darstellt. Eine neue Studie der Universität Aarhus, Dänemark, könnte der erste Schritt zu einer viel schnelleren und genaueren Diagnose einer Vielzahl von Erkrankungen sein, die eine Regulierung des körpereigenen Stresshormons Cortisol erfordern. Die Forscher haben eine bahnbrechende Methode entdeckt, mit der der Gehalt an freiem Cortisol direkt aus einer Blutprobe sehr einfach und schnell mit nur wenigen Blutstropfen gemessen werden kann. Dies steht in krassem Gegensatz zur derzeitigen Praxis, die sowohl aufwändig als auch ungenau ist. „Die derzeitigen Methoden zur Messung von freiem Cortisol aus Blut oder Speichel sind sehr aufwändig und erfordern eine Aufbereitung der Probe. Die gängigste Methode besteht daher darin, Urin über mehrere Tage hinweg zu sammeln. Leider erfordert das Sammeln jedes einzelnen Urintropfens über mehrere Tage hinweg von den Patienten große Ausdauer. Das kann fast unmöglich sein, selbst wenn die Patienten im Krankenhaus liegen, und das ist wahrscheinlich der Grund, warum die Messungen des freien Cortisols im Urin bei den einzelnen Patienten um bis zu 60 Prozent variieren“, erklärt Dr. Andreas Lodberg, vom Institut für Biomedizin der Universität Aarhus. Messung des Gesamt-Hormonspiegels Die neue Methode geht viele dieser Herausforderungen an, da sie einen zellbasierten Assay verwendet. Dies verbessert nicht nur die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Cortisol-Messungen, sondern gleicht auch die hohen Schwankungen aus, die normalerweise bei Patientenproben beobachtet werden. Derzeit sind Immunoassays mit Antikörpern die gängigste Methode. Aber die Möglichkeit, den zellbasierten Assay HEK293F-GRE zu verwenden, eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Denn damit ist es möglich, den Gesamt-Cortisolspiegel zu messen, einschließlich des natürlichen freien Cortisols und des synthetischen Cortisols aus Arzneimitteln. Der neue Ansatz hat das Potenzial, die mit den derzeitigen Methoden verbundenen Einschränkungen zu beseitigen. Herkömmliche Tests können zum Beispiel synthetisches Cortisol nicht von natürlichem Cortisol unterscheiden, was bei Patienten, die mit synthetischem Cortisol behandelt wurden, problematisch ist. Dies kann zu Fehldiagnosen oder einer falschen Dosierung von Medikamenten führen. Der zellbasierte Test beseitigt dieses Problem, indem er den gesamten Hormonspiegel misst. „Da wir den Gesamtcortisolspiegel genau messen können, können wir die Behandlung möglicherweise genauer anpassen und das Risiko von Nebenwirkungen verringern“, erklärt Lodberg. Ein möglicher Wegbereiter Auf diese Weise kann der Test bei der Diagnose und Behandlung von Patienten, die eine Kortisol-Regulierung benötigen, eine entscheidende Rolle spielen. Der Forscher Lodberg betont, dass noch untersucht werden muss, wie die Methode am besten in die klinische Praxis integriert werden kann. Ziel ist es, den Test mit einer Standardblutprobe für Ärzte verfügbar zu machen, um die Patientenversorgung zu verbessern. „Unsere Validierung zeigt, dass diese Methode die strengen Kriterien der US-Zulassungsbehörde FDA erfüllt, was sie zu einem vielversprechenden Kandidaten für den künftigen Einsatz in klinischen Labors macht“, erklärt Lodberg.
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