Endokrinologen verleihen Medienpreis an Hörfunkjournalistin6. März 2020 Foto: © elmar gubisch, AdobeStock Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) ehrte auf ihrem Jahreskongress die Gewinnerin des diesjährigen DGE-Medienpreises. Aus mehr als 20 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählte die Jury den BR2-Hörfunkbeitrag „Umwelthormone: gefährlich für die Gesundheit“ der Hamburger Journalistin Dr. Daniela Remus aus. Die Preisträgerin erhielt den mit 2 000 Euro dotierten Preis am 5. März 2020 auf dem Deutschen Hormonkongress in Gießen. Ob weitverbreitete Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Osteoporose, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder seltene und doch schwere Erkrankungen: Hormon- und Stoffwechselerkrankungen betreffen in Deutschland Millionen von Menschen. Der DGE-Medienpreis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wird, zielt darauf ab, herausragende journalistische Beiträge aus diesem Themenbereich zu würdigen. Die Gewinnerin des DGE-Medienpreises 2019/2020 ist die Hamburger Hörfunkjournalistin Dr. Daniela Remus. Sie erhält den Preis für ihren am 4. Juli 2019 auf BR2 ausgestrahlten Hörfunkbeitrag „Umwelthormone: gefährlich für die Gesundheit“ aus der Sendereihe „IQ – Wissenschaft und Forschung“. Die Autorin geht in ihrem 24-minütigen Beitrag der Frage nach, was hormonaktive Substanzen – auch unter den Begriffen „Umwelthormone“ oder endokrine Disruptoren (EDC) bekannt – sind, in welchen Produkten sie enthalten sind und was man über ihre Wirkungsweisen auf das Hormonsystem von Menschen oder Tieren heute bereits weiß. Bei ihrer Recherche trifft sie ausgewiesene Experten, die über den Stand der aktuellen Forschung berichten. Dabei wird der Blick auch auf die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge gerichtet. „Der Autorin gelingt es in ihrem Beitrag überzeugend, ein hochaktuelles Thema – die Auswirkungen hormonaktiver Substanzen auf den Organismus – verständlich und eindringlich zu vermitteln. Sie ist dabei nah an den Menschen, schaut den Forschern sozusagen im Labor über die Schulter, und zeigt die enge Verbindung zum Alltag eines jeden Einzelnen – das hat die Jury überzeugt“, erklärt Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum, Mitglied der Jury und des DGE-Vorstands. Denn EDC sind überall – in Shampoos, Duschgels, Sonnencremes, Make-ups, Spielzeug, Plastikverpackungen von Lebensmitteln, Fußbodenbelägen und Kleidern. Bereits an der Art der Fragen erkenne man, wie gut sich die Journalistin in das Thema eingearbeitet habe, betont Professor Schatz. Professor Josef Köhrle, Präsident der DGE und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der endokrinen Disruptoren, ergänzt: „Es ist ein ausgezeichneter Hörfunkbeitrag. Frau Dr. Remus zeigt uns, wie komplex das Thema ist, und präsentiert uns unterschiedliche Positionen in einem abwechslungsreichen Wechsel der Perspektive, was immer ein klares Indiz für guten und ausgewogenen Journalismus ist.“ Dass sie dabei trotz der möglichen Gefahren, die von EDC ausgehen können, sachlich und faktenorientiert vorgeht, hat die Jury überzeugt. Jury-Mitglied und DGE-Mediensprecher Professor Dr. med. Matthias M. Weber ergänzt: „Uns hat vor allem die Grundhaltung der Autorin imponiert: Den Hörerinnen und Hörern begegnet sie auf Augenhöhe, stellt ihnen unterschiedliche Positionen vor, gibt ergänzend Informationen, ohne dabei selbst zu werten. Wer ihr auf dieser Reise folgt, ist am Ende in der Lage, sich selbst eine Meinung zu bilden. Das ist vorbildlich.“ Überreicht wurde der Medienpreis am 5. März 2020 auf dem 63. Kongress für Endokrinologie in Gießen. Der DGE-Medienpreis wird auch für das Jahr 2020/21 vergeben werden und richtet sich an deutschsprachige Journalistinnen und Journalisten, die für Zeitungen oder Zeitschriften (Print oder Internet), Hörfunk oder Fernsehen arbeiten. Berücksichtigt werden Beiträge, die zwischen dem 1. Februar 2020 und dem 31. Januar 2021 publiziert werden. Weitere Informationen werden in Kürze auf der Webseite der Fachgesellschaft www.endokrinologie.net bekannt gegeben.
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