Endometriose: Projekt DivEndo soll die Behandlung verbessern23. September 2025 Foto: © MQ-Illustrations/stock.adobe.com Forscher der Universität Witten/Herdecke (UW/H) wollen mit dem Projekt „Diversitätssensible Versorgung von Patientinnen mit Endometriose“ (DivEndo) die Kommunikation zwischen Endometriose-Patientinnen und Behandelnden verbessert. Der Lehrstuhl für Versorgungsforschung der UW/H initiierte das Projekt DivEndo, das ein Jahr lang von der Universität gefördert wurde. Ziel war es, die Grundlage für einen Forschungsantrag zu schaffen. Im Rahmen des Projekts arbeitete das Forschungsteam eng mit Betroffenen und Ärzten zusammen, organisierte Workshops und wertete über 7000 Social-Media-Kommentare aus. „In sozialen Medien zeigt sich deutlich, wie sehr Betroffene darunter leiden, dass ihre Erfahrungen und Schmerzen klein geredet werden“, berichtet Till Neugebauer von der UW/H. Forschung mit Betroffenen Vier zentrale Themen kristallisierten sich dabei heraus: Massive psychische und physische Belastung Strukturelle Defizite im Gesundheitssystem Gesellschaftliche Auswirkungen auf Alltag, Schule und Beruf Strategien von Betroffenen zur Krankheitsbewältigung Auf Grundlage dieser Ergebnisse soll nun der Forschungsantrag gestellt werden, der im Herbst beim Innovationsfonds eingereicht werden soll, heißt es in der Pressemitteilung. Das Team wolle darauf aufbauend ein digitales Angebot entwickeln, das das Bewusstsein für Endometriose in der Gesellschaft und die Kommunikation zwischen Patientinnen und Behandelnden verbessert. Selbstwirksamkeit stärken Ein Schwerpunkt des Folgeprojekts liegt auf der Stärkung der Selbstwirksamkeit von Betroffenen. Soziale Medien sollen genutzt werden, um Frauen zu befähigen, aktiv an ihrer Versorgung mitzuwirken. „Wir wollen Frauen unterstützen, selbstbewusst mit Ärzt:innen zu kommunizieren“, so Neugebauer. Dafür sollen Workshops mit Patientinnen und Fachkräften fortgesetzt und neue Kommunikationsstrategien entwickelt werden. Dass das Thema Endometriose inzwischen im Koalitionsvertrag Erwähnung findet, stimmt das Team optimistisch. Sollte der Antrag bewilligt werden, könnte das Projekt laut den Forschern eine wichtige Lücke schließen: Während die Forschung bislang klinisch ausgeprägt ist, stellt dieser Ansatz die Perspektive der Patientinnen ins Zentrum. „Die Diskussionen mit den Betroffenen haben uns die Augen geöffnet“, so das Fazit des Teams. „Diese Zusammenarbeit war unglaublich wertvoll – und wir hoffen, dass wir damit langfristig zu einer besseren Versorgung beitragen können.“
Mehr erfahren zu: "Deutsche Krankenhausgesellschaft: Claudia Reich wird neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende" Deutsche Krankenhausgesellschaft: Claudia Reich wird neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende Anfang Februar 2026 tritt die Juristin Claudia Reich als neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Leiterin der Rechtsabteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) an. Sie löst Andreas Wagener ab, der seit 1990 in […]
Mehr erfahren zu: "Brustkrebsdiagnostik: „Die Pathologie arbeitet nach klaren und hohen Qualitätsstandards“" Brustkrebsdiagnostik: „Die Pathologie arbeitet nach klaren und hohen Qualitätsstandards“ Nach einem Vorfall am Klinikum Bremen-Mitte betont die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) in einer Stellungnahme die grundsätzlich hohen Qualitätsstandards in der Krebsdiagnostik. Vor Ort sei eine sorgfältige Aufklärung und […]
Mehr erfahren zu: "Wie sich Pseudomonas gegen Angreifer verteidigt " Wie sich Pseudomonas gegen Angreifer verteidigt Mit einer molekularen Harpune, die einen Giftcocktail injiziert räumen einige Bakterien Rivalen aus dem Weg. Pseudomonas aeruginosa etwa kann sich davor schützen. Aber das hat seinen Preis: Der Schutz macht […]