Epidermolysis bullosa junctionalis: Hauterneuerung durch Gentherapie

Schmetterlingskrankheit
Symbolbild: Schmetterlingskrankheit © K.-U. Häßler – fotolia.com

Die Epidermolysis bullosa junctionalis (EBJ) ist eine Form der Epidermolysis bullosa mit Spaltbildung zwischen der Epidermis und der Dermis in Höhe der Lamina lucida, eines Teiles der Basalmembran.

Der Erkrankung liegen Mutationen in verschiedenen Genen, zugrunde. Ein angeborenes Fehlen der Haut kann zum klinischen Erscheinungsbild zählen; EBJ verläuft häufig tödlich. Die mechanische Verbindung zwischen den unterschiedlichen Hautschichten ist bei allen Formen der Epidermolysis bullosa unzureichend ausgebildet, dadurch können je nach Subtyp Blasen und Wunden mit möglicher Narbenbildung entstehen.

Überlebende EBJ-Patienten entwickeln häufig diese chronischen Wunden der Haut und Schleimhaut, wodurch ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigt wird. Die chronischen Läsionen führen außerdem häufig zu Hautkrebs.

Ärzte der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum berichten in einer kürzlich in ‚Nature‘ veröffentlichten Fallstudie von einem 7-jährigen Kind mit EBJ, bei dem es gelang, die annähernd komplette Epidermis (80 % der Körperoberfläche) mittels autologer transgenischer Keratinozytenkulturen voll funktional zu regenerieren. Das Kind befand sich vor der Therapie in akuter Lebensgefahr.

Die proviralen Integrationsmuster wurden in vivo weitergeführt und die epidermale Erneuerung führte nicht zu klonaler Selektion. Das klonale Tracing offenbarte, dass die menschliche Epidermis nicht durch gleichmächtige Vorläufer aufrechterhalten wird, sondern durch eine begrenzte Anzahl langlebiger Stammzellen, die sich als Holoklone erwiesen. Diese können sich in vitro wie auch in vivo selbstständig erneuern und produzieren Progenitoren, welche die differenzierten Keratinozyten ergänzen. Nach Dafürhalten der Autoren ist eine Übertragbarkeit der Studien­ergebnisse auf andere Hautkrankheiten möglich.