Erfolg mit Lutetium vor Docetaxel bei de novo metastasiertem hormonsensitiven Prostatakarzinom18. Dezember 2024 Bei hochvolumigem De-novo-mHSPC könnte es sinnvoll sein, mit einer nuklearmedizinischen Therapie anzufangen und dann erst eine Chemotherapie durchzuführen. Symbolbild: Production-Perig – stock.adobe.com Eine nuklearmedizinische Behandlung mit Lutetium-177-PSMA-617 vor einer Docetaxel-Behandlung verbesserte bei Patienten mit de novo diagnostiziertem hochvolumigem metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) die Antitumoraktivität ohne erhöhte toxische Wirkungen. Dies hat die australische UpFrontPSMA-Studie ergeben. Bei UpFrontPSMA handelt es sich um eine von den Prüfärzten initiierte, multizentrische, offene, randomisierte Phase-II-Studie, die in 11 australischen Krankenhäusern durchgeführt wurde. Teilnahmeberechtigte Patienten hatten ein Prostataadenokarzinom ohne klinisch signifikante neuroendokrine Differenzierung oder kleinzellige Histologie, waren ≥18 Jahre alt, hatten seit <4 Wochen eine Androgenentzugstherapie (ADT) erhalten und wiesen einen Performance-Status von 0–2 nach Eastern Cooperative Oncology Group auf. Sie litten unter einem hochvolumigen Prostatakarzinom, das in der PET/CT mit dem Radiortracer Gallium-PSMA-11 ein deutliches PSMA-Signal und keine größere Diskordanz im Vergleich zur PET/CT mit 2-Fluor-18-Desoxyglucose zeigte. Die Patienten wurden randomisiert (1:1) der experimentellen Behandlung oder der Standardbehandlung zugeteilt. Stratifizierungen bezogen sich auf das Krankheitsvolumen, das durch konventionelle Bildgebung angezeigt wurde, und auf die Dauer der ADT zum Zeitpunkt der Registrierung. Weder Patienten noch Prüfer waren hinsichtlich der Behandlungszuteilung verblindet. Patienten in der Versuchsgruppe erhielten zunächst alle 6 Wochen 2 Zyklen Lu-177-PSMA-617 (7,5 GBq) intravenös, 6 Wochen später begann die Chemotherapie mit 6 Zyklen Docetaxel 75 mg/m2 alle 3 Wochen intravenös. Demgegenüber erhielten die Patienten in der Standardbehandlungsgruppe nur die Chemotherapie. Alle Patienten bekamen zudem eine kontinuierliche ADT. Der primäre Endpunkt war erreicht, wenn der PSA-Wert nach 48 Wochen ≤0,2 ng/ml lag, beurteilt mithilfe einer modifizierten Intention-to-Treat-Analyse. Zwischen dem 05.05.2020 und dem 18.04.2023 wurden 130 Patienten randomisiert, und zwar 63 (48%) zu Lu-177-PSMA-617 + Docetaxel und 67 (52%) zu Docetaxel allein. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 2,5 Jahre (IQR 1,8–3,0). 4 Patienten in der Docetaxel-Monotherapiegruppe zogen ihre Einwilligung nach der Randomisierung zurück und es wurden keine Daten über das Screening hinaus erhoben. Die Daten weiterer 4 Patienten waren nach 48 Wochen für den primären Endpunkt nicht auswertbar (2 in jeder Gruppe). 25 (41%) von 61 Patienten (95% KI 30–54) in der Gruppe mit Lu-177-PSMA-617 + Docetaxel hatten nach 48 Wochen einen PSA-Wert ≤0,2 ng/ml, verglichen mit 10 (16%) von 61 Patienten (95%-KI 9–28) in der Gruppe mit Docetaxel allein (OR 3,88; 95%-KI 1,61–9,38; p=0,0020). Die am häufigsten auftretenden behandlungsbedingten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 waren febrile Neutropenie (7 [11%] von 63 Patienten in der experimentellen Gruppe vs. 6 [10%] von 63 Patienten in der Gruppe mit Docetaxel allein) und Durchfall (4 [6%] von 63 Patienten vs. 0). Schwerwiegende Nebenwirkungen traten bei 16 (25%) Patienten in der Gruppe mit nuklearmedizinischer Vorbehandlung auf, wobei keine davon eindeutig im Zusammenhang mit dem Prüfpräparat stand; bei der Standardgruppe waren es ebenfalls 16 (25%). Es traten keine behandlungsbedingten Todesfälle auf. (ms)
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