Erfolgreiche Patenschaft: Erster Hornhautbank-Tag der Lions Hornhautbank Heidelberg2. Juni 2021 Das “Studio-Team” im großen Hörsaal der Universitäts-Augenklinik Heidelberg (v. l.): Werner Schwenk, Dr. Sibylle Scholtz, Dr. Patrick Merz und Prof. Gerd U. Auffarth. Foto: © Sven Gerling, Congress-Organisation-Gerling GmbH, Düsseldorf Der erste Hornhautbank-Tag der Lions Hornhautbank Heidelberg bot während einer zweistündigen Hybrid-Veranstaltung einen detaillierten Einblick in die Arbeitsweise einer Hornhautbank und vermittelte wissenschaftliche Hintergründe der verschiedenen Hornhauttransplantationstechniken. Aus dem „Übertragungs-Studio“, zu dem der große Hörsaal der Universitäts-Augenklinik Heidelberg umfunktioniert worden war, präsentierten der Distrikt-Governor (DG) des Distrikts 111-Süd-Nord (SN), Werner H. Schwenk, und Dr. Sibylle Scholtz, Kabinettsbeauftragte der Lions Hornhautbank und Sight First (KSF), sowie der medizinische Leiter der Hornhautbank, Prof. Gerd U. Auffarth, und Dr. Patrick Merz als wissenschaftlicher Leiter der Hornhautbank den mehr als 100 Online-Teilnehmern einen bunten Strauß an Informationen. Merz stellte die tägliche Arbeit in der Hornhautbank vor. Auffarth referierte anhand anschaulicher und beeindruckender Foto- und Filmaufnahmen über moderne Techniken der Hornhauttransplantation. Ein virtueller Rundgang durch die Hornhautbank mittels eines Videos, das Auffarth und Merz speziell für diese Veranstaltung erstellt hatten, rundete das Bild weiter ab. Auch Ehrungen durften während des Festaktes nicht fehlen: DG Schwenk ehrte Scholz als Kabinettsbeauftragte für die Lions Hornhautbank in Anerkennung ihrer mehr als sechsjährigen Arbeit mit einem Progressive Melvin Jones Fellow Award. Merz, Mitglied im Lions Club Mannheim-Rosengarten, wurde mit einem Distrikt-Governor Activity Award geehrt, und Auffarth erhielt als Auszeichnung eine Medal of Merit. 2015: Umwandlung in Lions HornhautbankBereits 1999 wurde im Universitätsklinikum Heidelberg eine Hornhautbank eingerichtet. Vor der Umwandlung in eine Lions Hornhautbank 2015 mussten die in der Universitäts-Augenklinik benötigten Hornhäute größtenteils von anderen Gewebebanken zugekauft werden. „Das hat sich dank der Unterstützung der Lions, aber auch durch die Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) inzwischen geändert“, sagte Auffarth. Durch die kontinuierliche Schulung des Teams könnten die Gewebeentnahmen in den Kliniken der Region selbst durchgeführt und so mehr Hornhautspenden akquiriert werden. Die moderne technische Ausstattung ermögliche es, aktuelle Entwicklungen der Transplantationstechnik umzusetzen und die Operationszahlen kontinuierlich zu steigern. „Damit hat sich in den letzten sechs Jahren nicht nur die Versorgung verbessert, sondern auch die Wartezeiten der einzelnen Patienten haben sich von maximal zwei Jahren auf durchschnittlich rund ein bis zwei Monate verkürzt“, betonte Auffarth. “In den sechs Jahren der Lions-Patenschaft haben wir die Anzahl der Transplantationen und der aufbereiteten Gewebespenden fast verdoppelt. Auch unsere Forschung auf dem Gebiet der Hornhauttransplantation macht große Fortschritte“, freute er sich. „Diese Erfolge sind nicht zuletzt der kontinuierlichen Unterstützung der Lions zu verdanken, die in dieser Zeit nicht nur einen Kleinwagen für die nötige Mobilität bei der Spendenakquise, ein Spezialmikroskop sowie einen Spezial-Brutschrank spendeten, sondern auch die Fort- und Weiterbildung des Teams in Kursen und auf Kongressen regelmäßig mittragen.“Rund 200 Patientinnen und Patienten, die von Erblindung bedroht sind, erhalten jährlich an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg eine Hornhauttransplantation, Tendenz steigend. Voraussetzung für diese positive Entwicklung ist die gut aufgestellte Gewebebank für Augenhornhäute an der Klinik, die nun schon seit sechs Jahren von den 58 Lions Clubs des Distrikts 111-SN gefördert wird.Derzeit stehen in Heidelberg laut Mitteilung circa 50 Patienten auf der Warteliste für eine Hornhauttransplantation. Ähnlich wie bei Organtransplantationen, so heißt es, müssten auch die Gewebemerkmale der Hornhaut möglichst genau zu denen des Empfängers passen. Die Zusammenarbeit mit Deutschlands größtem Netzwerk für Gewebemedizin, der DGFG, erleichtere seit 2018 die Vermittlung geeigneter Hornhäute „Ist eine passende Hornhaut bei uns nicht auf Lager, dann vermittelt die DGFG ein Gewebetransplantat aus einer der anderen Hornhautbanken des Netzwerks“, erläuterte Merz, wissenschaftlicher Leiter und Qualitätsmanagementbeauftragter der Lions Hornhautbank Heidelberg. Ebenso stelle die Heidelberger Gewebebank aufbereitete Hornhäute für Patienten der kooperierenden Kliniken zur Verfügung. Hornhautbank Heidelberg: Am 27. März 2015 wurde die Hornhautbank Heidelberg (Amtsjahr DG Uwe Metzinger) als fünfte Lions Hornhautbank in Deutschland und als 54. Lions Hornhautbank weltweit gegründet. Alle LC der Region Nordbaden übernahmen damit für „ihre“ Hornhautbank die Patenschaft. Seither unterstützen sie zahlreiche Projekte und Anschaffungen dieser Einrichtung. Aufgrund der ersten Pandemiewelle war die ursprünglich für 2020 geplante Feier zum fünfjährigen Bestehen der Patenschaft ausgefallen. Um die Leistungen der Lions Hornhautbank dennoch adäquat zu würdigen, hatte Schwenk nun zum ersten Lions Hornhautbank-Tag 2021 eingeladen. Organisatorisch betreut wurde die Veranstaltung von der Düsseldorfer Congress-Organisation-Gerling.
Mehr erfahren zu: "Myopie: Luftverschmutzung kann dem Sehvermögen von Kindern schaden" Myopie: Luftverschmutzung kann dem Sehvermögen von Kindern schaden Eine neue Studie zeigt, dass Luftverschmutzung das Sehvermögen von Kindern beeinträchtigen kann. Saubere Luft hingegen trägt dazu bei, die Sehkraft zu schützen und sogar zu verbessern – insbesondere bei jüngeren […]
Mehr erfahren zu: "Mehr Transparenz und Sichtbarkeit für Klinische Studien in NRW" Mehr Transparenz und Sichtbarkeit für Klinische Studien in NRW Wo bislang eine uneinheitlich dokumentierte Studienlage herrschte, soll künftig die Informationsplattform „Klinische Studien in NRW“ einen zentralen Überblick ermöglichen.
Mehr erfahren zu: "Warum Frauen länger leben: Ein Blick in die Evolution der Lebensspanne" Warum Frauen länger leben: Ein Blick in die Evolution der Lebensspanne Aktuelle Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig liefern neue Erkenntnisse zu einem seit Langem bestehenden Rätsel der Biologie: Warum altern Männer und Frauen unterschiedlich?