Erforschung der Darm-Hirn-Achse: Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Aachener Wissenschaftler

Preisträger Kai Markus Schneider hat dazu beigetragen, die Darm-Hirn-Achse weiter aufzuschlüs-seln. (Abbildung: © Inna/stock.adobe.com)

Juniorprofessor Dr. Kai Markus Schneider (Experimentelle Gastroenterologie, Uniklinik RWTH Aachen) ist einer der Wissenschaftler, die in diesem Jahr mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet werden.

Die Auszeichnung für Forschende in der Aufbauphase ihrer Karriere ist mit jeweils 200.000 Euro dotiert, die bis zu drei Jahre für ihre weitere Forschungsarbeit verwenden können. Hinzu kommt eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Projektausgaben.
Insgesamt waren 168 Forschende aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Die Auswahl traf der zuständige Ausschuss unter dem Vorsitz des DFG-Vizepräsidenten und Biochemikers Prof. Dr. Peter H. Seeberger. Verliehen werden die Preise am 4. Juni in Berlin.

Die Funktionsweise des menschlichen Körpers ist komplex und zeichnet sich durch das Zusammenspiel verschiedener Organe aus. Diese Wechselwirkungen bezieht Preisträger Schneider in seine Forschungsarbeiten ein und hat so jüngst dazu beigetragen, die Darm-Hirn-Achse weiter aufzuschlüsseln. Ein von ihm aufgedeckter molekularer Schaltkreis zeigt, dass psychologischer Stress Entzündungen des Darms verstärkt. Die Ergebnisse schlagen sich in modernen Behandlungsansätzen nieder, die bei Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nun auch Stresssignale des Gehirns auf den Darm reduzieren sollen. Bereits seit seiner Studienzeit beschäftige sich Schneider mit diesem integrativen Ansatz, ist einer Mitteilung der DFG zu entnehmen – seine Forschungen konzentrierten sich zunächst darauf, wie der Darm Entzündungsprozesse in der Leber und in den Gallenwegen beeinflusst. Der Begriff „Bauchgefühl“ habe durch seine Forschung eine neue Bedeutung erhalten, so der Auswahlausschuss.