Erhöhte Prävalenz: Kolorektalpolypen nach abdominaler Bestrahlung13. November 2017 Foto: © Wolfilser/Fotolia´ Junge Patienten, die eine Krebserkrankung überstanden haben und im abdominalen bzw. Beckenbereich bestrahlt wurden (abdominal/pelvic radiation therapy [ART]) weisen eine Polypen-Prävalenz auf, die mit der von Personen mit durchschnittlichem Risiko aus der Allgemeinbevölkerung und einem Alter von höchstens 50 Jahren vergleichbar ist. Laut einer aktuellen Studie ist die Polypen-Prävalenz bei diesen Patienten erheblich höher als in der Vergangenheit für Personen aus der Allgemeinbevölkerung im Alter zwischen 40 und 50 Jahren angegeben. Diese Resultate, so schreiben die Studienautoren in „Gut“ unterstützen die Auffassung, dass ein entsprechendes Screening bei solchen jungen Menschen nach überstandener Krebserkrankung früh beginnen sollte. Es sei zwar bekannt, dass Krebsüberlebende nach einer ART ein erhöhtes Risiko für Kolorektalkarzinome besitzen, doch habe es bislang keine Evidenz für ein früh beginnendes Darmkrebs-Screening gegeben, berichten die Wissenschaftler um Erstautorin Patricia E. Daly von der Abteilung für Strahlenmedizin am Princess Margaret Cancer Centre in Toronto. Die Forscher führten eine prospektive Studie durch, um herauszufinden, ob die Prävalenz adenomatöser Kolorektalpolypen bei jungen Krebsüberlebenden, die das für ein erstes Screening empfohlenes Alter noch nicht erreicht haben, erhöht ist. Für die Studie analysiert wurden Daten von Krebsüberlebenden im Alter zwischen 35 und 49 Jahren, die ≥10 Jahre zuvor eine ART erhalten hatten. Die geplante Größe der Gruppe basierte auf vorherigen Studien, in denen von einer Prävalenz adenomatöser Polypen von etwa 20% in der Bevölkerung mit durchschnittlichem Risiko im Alter von ≥50 Jahren ausgegangen worden war, verglichen mit ≤10% bei Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren und einem durchschnittlichen Risiko, für ein Screening nicht routinemäßig empfohlen wird. Bei 54 Krebsüberlebenden wurde – in einem Durchschnittsalter von 45 Jahren und median 19 Jahre nach der Bestrahlung – eine Koloskopie durchgeführt. Dabei wurden 49 Polypen bei 24 Patienten entdeckt. Bei 15 Patienten (27,8%; 95%-Konfidenzintervall 17,6–40,9) handelte es sich um potenzielle Krebsvorstufen. Wie die Studienautoren außerdem feststellten, befanden sich 53% der entdeckten Polypen innerhalb oder am Rande der vormaligen ART-Felder.
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]