Erhöhtes Asthmarisiko nach Antibiotika-Exposition in der frühen Kindheit

Foto: © Photographee.eu/Adobe Stock

Zwar besitzen Kinder aus sozioöko­nomisch schwierigen Verhältnissen bekanntermaßen ein erhöhtes ­Asthmarisiko, doch der Zusammenhang zwischen einer frühkindlichen Antibiotikagabe und der Häufigkeit von Asthma in dieser Gruppe von Kindern ist bisher nur wenig erforscht worden. Das fand zumindest eine US-amerikanische Arbeitsgruppe und führte eine entsprechende Untersuchung unter Kindern durch, die über Medicaid krankenversichert waren.

Gegenstand der retrospek­tiven Kohortenstudie war die medikamentöse Versorgung solcher Kinder mit Asthmadiagnose von der Geburt bis zum Alter von 2,5 Jahren. Als Kovariaten wurden Geschlecht, Frühgeburt, Kaiserschnitt und Asthmastatus der Mutter in die Analyse einbezogen.

Die Studienkohorte umfasste 79.582 Kinder, von denen 29.931 (37,6 %) im Untersuchungszeitraum keine Antibiotika erhalten hatten, 27.403 (34,4 %) 1 oder 2 Rezepte sowie 22.248 (28,0 %) ≥3 Rezepte. In 89.545 Personenjahren wurden insgesamt 2381 neue Fälle von Asthma beobachtet.

Nach Adjustierung war die Einnahme von 1 oder 2 Antibiotika im Vergleich zu keiner Antibiotikagabe mit einem erhöhten Risiko für Asthma (HR 1,34; 95 %-KI 1,21–1,49) verbunden, während die Einnahme von ≥3 Antibiotika in Relation zu keinen Antibiotika mit einer stärkeren Risikoerhöhung assoziiert war (HR 1,71; 95 %-KI 1,54–1,90).

Nach der Adjustierung stieg das absolute Risiko für eine Asthmaentwicklung bis zum Erreichen des 4. Lebensjahres von 2,7 Prozent (0 Antibiotika) auf 3,6 % (1–2 Antibiotika) bzw. 4,5 Prozent (≥3 Antibiotika).