ERS 2024: Junge Vaper schneiden bei Belastungstests schlechter ab11. September 2024 Foto: © Chicken Strip/stock.adobe.com Laut einer kürzlich vorgestellten Studie erzielen junge Menschen, die vapen, bei Tests zur Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit schlechtere Ergebnisse als Altersgenossen, die keine E-Zigaretten konsumieren. Die auf dem diesjährigen Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Wien (Österreich) präsentierten Forschungsergebnisse belegen auch, dass die körperliche Belastbarkeit junger Vaper der von Gleichaltrigen, die herkömmliche brennbare Zigaretten rauchen, ähnelt. Laut den Autoren ergänzt die Untersuchung die zunehmende Evidenz dafür, dass die langfristige Verwendung von Vaping-Devices schädlich ist und untermauert die Vorstellung, dass Dampfen keine gesündere Alternative zum Rauchen darstellt. Über die Ergebnisse der Studie berichtete in Wien Dr. Azmy Faisal, Dozent für kardiorespiratorische Physiologie in der Abteilung für Sportwissenschaften der Manchester Metropolitan University (Großbritannien). Er erklärte: „Ältere Forschungen haben gezeigt, dass Vapen mit Entzündungen und Schädigungen der Lunge assoziiert ist, ebenso wie mit nachteiligen Veränderungen der Blutgefäße.“ Zwar gebe es Hinweise auf einen Nutzen des Vapings bei der Raucherentwöhnung, doch wisse man noch nicht, welche Auswirkungen längerfristiger Konsum auf den Körper habe, betonte der Wissenschaftler. An der nun vorgestellten Studie nahmen 60 Personen in ihren Zwanzigern teil, die laut Spirometrie alle über eine normale Lungenfunktion verfügten. Bei 20 Personen handelte es sich um Nichtraucher beziehungsweise -Vaper, während weitere 20 Probanden seit mindestens zwei Jahren vapten und die übrigen 20 seit mindestens zwei Jahre lang herkömmliche Zigaretten rauchten. Alle Studienteilnehmer absolvierten einen inkrementellen Belastungstest auf einem Fahrradergometer und unterzogen sich Bluttests und einer Sonographie zwecks Arterienfunktionsprüfung. Geringere Belastbarkeit bei Vapern und Rauchern Im Durchschnitt zeigte die Gruppe der jungen Vaper eine geringere Maximalleistung (186 Watt) als die Gruppe derjenigen, die weder dampften, noch rauchten (226 Watt). Ihre Belastbarkeit fiel aber ähnlich aus wie in der Gruppe der Raucher (182 Watt). Bei maximaler Belastung verbrauchten Vaper und Raucher im Durchschnitt auch weniger Sauerstoff (2,7 l/min bzw. 2,6 l/min) als die Nichtraucher-Gruppe (3 l/min). Sowohl Vaper als auch Raucher zeigten im Vergleich zu den Probanden, die niemals konsumierten, anhand von Bluttests und Ultraschalluntersuchungen Anzeichen für eine Dysfunktion der Blutgefäße. Raucher und Vaper zeigten zudem stärkere Atemnot, hatten schneller müde Beine und wiesen erhöhte Laktatwerte im Blut auf, noch bevor sie ihr maximales Belastungsniveau erreicht hatten. Faisal fasste zusammen: „In dieser Studie haben wir eine Gruppe junger Menschen untersucht, die keine sichtbaren Anzeichen von Lungenschäden aufwiesen. Bei denjenigen, die seit mindestens zwei Jahren dampften oder rauchten, beobachteten wir wichtige Unterschiede in der körperlichen Belastbarkeit. Die Raucher und die Vaper leisteten bei Belastung auf dem Ergometer messbar mehr Atemarbeit. Das Atmen fiel ihnen schwerer, ihre Muskeln ermüdeten stärker und sie waren insgesamt weniger fit. In dieser Hinsicht ergab unsere Forschung, dass Vapen nicht besser ist als Rauchen.“ Der an der Studie nicht beteiligte Dr. Filippos Filippidis vom Imperial College London (Großbritannien) ist Vorsitzender des ERS Tobacco Control Committee und kommentierte: „Vapes werden billig und in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen verkauft, um junge Menschen anzusprechen. Infolgedessen erleben wir, dass immer mehr junge Menschen mit dem Vapen anfangen, ohne zu wissen, welche langfristigen Folgen dies für ihre Gesundheit haben könnte.“ Filippidis fährt fort: „Obwohl es immer schwierig ist, herauszufinden, ob die Zusammenhänge, die wir in solchen Studien finden, kausal sind oder das Ergebnis anderer systematischer Unterschiede zwischen Gruppen, müssen sich Vaper darüber im Klaren sein, dass der Konsum dieser Produkte ihre Fitness und ihre Fähigkeit, Sport zu treiben, beeinträchtigen kann. Ärzte und politische Entscheidungsträger müssen ebenfalls über die Risiken des Vapens Bescheid wissen, und wir sollten alles in unserer Macht Stehende tun, um Kindern und Jugendlichen Hilfestellung zu bieten, damit sie gar nicht vapen oder damit aufhören.“ Faisal A et al. Detrimental effects of electronic cigarettes on vascular function and ventilatory efficiency during exercise. ERS-Abstract OA1954
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