Erste Babys in Großbritannien mit Erbgut von drei Menschen geboren

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Erstmals sind in Großbritannien Babys zur Welt gekommen, die das Erbgut von drei Menschen tragen. Das geht aus einem Bericht des „Guardian“ hervor.

Demnach bestätigte die Embryology Authority (HFEA) auf Nachfrage des Blattes, dass eine kleine Zahl von per künstlicher Befruchtung gezeugten Babys bereits unter einem entsprechenden Programm geboren wurde. Weltweit ist es nicht das erste Mal, dass Babys mit drei genetischen Elternteilen auf die Welt gekommen sind: So gab es bereits 2016 in Mexiko und 2019 in Griechenland ähnliche Fälle.

Mitochondrial Replacement Therapy

Für die Zeugung der Kinder wurde die Technik der Mitochondrial Replacement Therapy angewandt: Um Schäden bei Kindern zu vermeiden, die durch vererbbare Defekte der Mitochondrien-DNA der Mutter entstehen könnten, entfernen Fachleute den Zellkern einer befruchteten Eizelle der Mutter und setzen ihn in eine Eizelle einer anderen Frau ein, deren Zellkern – aber nicht die Mitochondrien – zuvor entfernt worden war.

Das Erbgut der Eizell-Spenderin ist beim Kind auf eine sehr kleine Zahl von Genen beschränkt. 99,8 Prozent des Erbguts stammen von Mutter und Vater. Durchgeführt wurde das Programm durch das Newcastle Fertility Centre. Zu den Geburten wollten sich das Institut unter Berufung auf Persönlichkeitsrechte der Betroffenen aber nicht äußern, wie der „Guardian“ berichtete. Dem Blatt zufolge ist eines von 6000 Babys von mitochondrialen Genschäden betroffen.