Erste erfolgreiche Lungentransplantation in Kiew mithilfe von MedUni und AKH Wien

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Ein Team der Universitätsklinik Kiew (Ukraine) hat im Rahmen des Wiener Lungentransplantationsprogramms 2021 ein mehrmonatiges Training absolviert. Im März wurde nun in Kiew die erste Lungentransplantation erfolgreich durchgeführt.

Mit dem Wiener Lungentransplantationsprogramm haben die Medizinische Universität (MedUni) Wien und das Allgemeine Krankenhaus (AKH) der Stadt Wien (Österreich) vor vielen Jahren begonnen, eine strukturierte Ausbildung für Kollegen aus den benachbarten Ländern anzubieten. Ziel ist es, dass diese eigenständige Lungentransplantationsprogramme starten. 2021 nahm ein Team der Universitätsklinik Kiew an dem mehrmonatigen, strukturierten Training teil. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine verhinderte den Start des eigenen Transplantationsprogramms. Doch der Kontakt zwischen den Universitätskliniken in Wien und Kiew wurde aufrechterhalten und dem ukrainischen Team gelang es, eine Warteliste für Lungentransplantationen aufzubauen. Nach akribischer Vorbereitung wurde nun am 21. März 2023 die erste erfolgreiche Lungentransplantation in Kiew durchgeführt.

„Dem Patienten, einem 50-jährigen Fibrosepatienten, geht es ausgezeichnet”, berichtet Vitali Sokolov, Leiter der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie in der Ukraine. „Er konnte bereits am ersten postoperativen Tag extubiert werden. Ohne die Hilfe aus Wien wäre das nicht möglich gewesen.“

Im Rahmen des Wiener Lungentransplantationsprogramms konnten bereits Lungentransplantationsprogramme in Tschechien, Ungarn, Estland, Slowenien, Kroatien und Griechenland etabliert werden. Der Start des Programms in der Ukraine ist nun aufgrund der schwierigen Bedingungen für alle Beteiligten etwas Besonderes. „Die Menschen in der Ukraine wollen sich nicht unterkriegen lassen und wir versuchen, unser Leben so gut wie möglich weiter zu bringen. Dass wir hier einen so komplexen Eingriff wie die Lungentransplantation möglich machen, ist ein starkes Zeichen für das positive Denken und den Durchhaltewillen der ukrainischen Bevölkerung“, unterstreicht Sokolov.