Erste gynäkologische Eingriffe mit einarmigem OP-Roboter im deutschsprachigen Raum

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An der Universitätsmedizin Greifswald sind die ersten gynäkologischen und gynäkologisch-onkologischen Eingriffe Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (D-A-CH Region) mit dem OP-Roboter da Vinci Single Port (SP) vorgenommen worden.

Für das Team um Oberarzt Dr. Zaher Alwafai und Prof. Marek Zygmunt steht das System für Erweiterung des Behandlungsspektrums der operativen Gynäkologie. „Für die Patientinnen ist der Eingriff mit nur einem Roboterarm schonender“, nennt Zygmunt den zentralen Vorteil. Der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe begründet: „Es entsteht nur eine kleine Wunde. Das ist natürlich wesentlich angenehmer und beschleunigt die Genesung.“

Die Eingriffe hätten gezeigt, dass die Bedienung der nächsten Roboter-Generation „für das Operationsteam bequemer und intuitiver als bisher“ sei, berichtet Zygmunt. Er betont: „Das System wird nicht alle bisherigen OP-Methoden ersetzen, sondern als zusätzliche robotisch-assistierte Möglichkeit individuell und für spezielle Eingriffe zum Einsatz kommen. Wir sammeln jetzt erste Erfahrungen, von denen andere Kliniken in ganz Deutschland profitieren werden.“ Wegen der Enge des Beckenraums sei der SP gut für gynäkologische Operationen geeignet, so Alwafai. Denkbar seien auch transvaginale Eingriffe.

Die Unimedizin verfügt wie viele Krankenhäuser über einen da Vinci Xi. Die Greifswalder Besonderheiten sind die Professur für Robotik und die zweite Konsole in jedem System, dank der gemeinsam trainiert und das Wissen bereits im Studium vermittelt werden kann. Zudem hat die Unimedizin seit diesem Sommer einen der ersten da Vinci SP Deutschlands. Der sogenannte Single-Port-Roboter ist in Europa seit Anfang 2024 verfügbar, heißt es in der Pressemitteilung der Universität Greifswald.