Erste Professur für Schlaf- und Telemedizin4. Juni 2019 Christoph Schöbel hat die bundesweit erste Professur für Schlaf- und Telemedizin inne. Foto: © Universität Duisburg-Essen. Ab dem 1. Juni 2019 hat Dr. Christoph Schöbel, Vorstandsmitglied der Initiative „Deutschland schläft gesund”, die bundesweit erste Professur für Schlaf- und Telemedizin an der Universität Duisburg-Essen inne. „Ich möchte dafür werben, Schlaf und eine gute Schlafqualität grundsätzlich wieder zu würdigen. Schlafmedizin ist eine wichtige Sparte der Medizin und ich will schlafmedizinischen Service für die anderen Fachdisziplinen anbieten. Denn die Schlafmedizin wirft einen ganzheitlichen Blick auf die Patientinnen und Patienten und kann im Austausch mit Neurologie, Innerer Medizin, Pneumologie, Kinderheilkunde und HNO eine bessere Versorgung garantieren”, sagt Schöbel. Ein Themenfeld, dem sich Schöbel besonders widmen möchte, sind Apps im Bereich der Schlafmedizin. Für ihn bedeutet die zunehmende Digitalisierung der Medizin bahnbrechende Möglichkeiten für die Behandlung von Schlafstörungen: „Telemedizin setzt auf digitale Technik in der Diagnose wie in der Therapie. Es geht keinesfalls darum, das vertrauensvolle Arzt/Patienten-Gespräch zu ersetzen. Es geht darum, Technik wie digitale Medien dafür zu nutzen, Diagnostik und Therapie zu verbessern. Aus meiner Sicht können Apps eine tragende Rolle in der Schlafmedizin spielen. Zurzeit sind das eher Lifestyle-Produkte, die viel versprechen, aber wenig halten. Es gibt einige Angebote, doch in den seltensten Fällen wird evaluiert, was sie wirklich leisten. Es herrscht Wildwuchs und mein Bestreben ist es, validierbare, seriöse Angebote machen zu können. Dazu möchte ich mit App-Entwicklern zusammenarbeiten.” Dr. Christoph Schöbel wird mit seinem Lehrstuhl an der Ruhrlandklinik, einem Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Essen, tätig sein. Zur Person Dr. Christoph Schöbel schloss seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie an der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Berliner Charité ab. Bereits während seines Medizinstudiums hatte er im Rahmen eines Studentenjobs Kontakt mit der Schlafmedizin. Nach seiner Approbation erhielt er die Gelegenheit, Studienarzt am Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrum der Charité zu werden. Dort wurde seine Begeisterung für die Schlafmedizin geweckt. Insbesondere fasziniert ihn die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Schlaf und schlafbezogenen Atmungsstörungen, die auch Thema seiner Promotion waren. Im weiteren Verlauf erwarb er die Zusatzbezeichnungen Schlafmedizin und Somnologie. Bis zu seinem Wechsel nach Essen war Schöbel verantwortlicher Facharzt in der kardiologischen Hochschulambulanz am Campus Charité Mitte. Er engagiert sich seit 2018 im Vorstand der Initiative „Deutschland schläft gesund e.V.”. Ferner ist er aktives Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und ist dort aktuell Sprecher der Arbeitsgruppe “Kreislauf und Schlaf” sowie Mitglied im Wissenschaftlichen Komitee. Über die Initiative „Deutschland schläft gesund” „Deutschland schläft gesund e. V.” ist eine Initiative der Deutschen Stiftung Schlaf und besteht seit April 2018. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, ein Bewusstsein für gesunden Schlaf zu schaffen und über ungesunden Schlaf aufzuklären: bei denen, die unser Gesundheitssystem gestalten, bei den Krankenversicherungen und bei denen, die Patientinnen und Patienten betreuen. Die Initiative versteht sich als Plattform, die eine möglichst breit aufgestellte Expertise rund um das Thema Schlaf und Schlafforschung sammeln will. Sie ist offen für Betroffene, Selbsthilfegruppen, Expertinnen und Experten, Verbände, Unternehmen und Stiftungen. Die Universität Duisburg-Essen ist eine der jüngsten Hochschulen des Landes. Sie gehört zu den innovativsten und forschungsstärksten Universitäten in Deutschland. Im Leistungsvergleich der weltweit besten Universitäten, die nach der Jahrtausendwende gegründet wurden, liegt sie auf dem vierten Rang. Im Times Higher Education (THE) Young University Ranking belegt sie Platz 19 unter den besten 250 internationalen Universitäten, die noch keine 50 Jahre alt sind.
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