Erster Blasenschrittmacher für Ulm29. August 2018 Miriam Deniz leitet das Beckenbodenzentrum der Universitätsklinik Ulm. Foto: Universitätsklinikum Ulm Am Beckenbodenzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm hat Oberärztin Dr. Miriam Deniz am 23.08.2018 zum ersten Mal am dortigen Zentrum einen Blasenschrittmacher implantiert. Die Sakrale Neuromodulation ist ein Verfahren für Patienten mit therapierefraktärer Überaktiver Blase. Der Schrittmacher stellt Kontakt zu den Nerven her, die vom Kreuzbein zur Blase und zur Blasenmuskulatur führen, und gibt immer wieder schwache elektrische Impulse ab. Durch diese Stimulation kann die Muskelaktivität wieder besser kontrolliert und die Beschwerden einer Überaktiven Blase behoben werden. „Wir können Patientinnen, bei denen bisher nichts anderes angeschlagen hat, nun mit einem Blasenschrittmacher wirkungsvoll behandeln. Ähnlich wie ein Herzschrittmacher kann dieser die Blasenfunktion mithilfe von feinen Elektroden, die die Nerven der Blase und der Blasenmuskulatur mit elektrischen Impulsen stimulieren, wieder vollständig herstellen“, erklärt Deniz, Leiterin des Beckenbodenzentrums. „Um zu testen, ob die Behandlung anschlägt, implantieren wir zunächst eine Elektrode, die mit einem Schrittmacher außerhalb des Körpers verbunden ist“, erklärt Deniz. „In der anschließenden ‚Testphase‘ von zwei bis vier Wochen überprüfen wir, ob die Therapie anschlägt. Ist dies der Fall, setzen wir den Blasenschrittmacher unter der Haut im Bereich des Kreuzbeines ein.“ Nach der minimalinvasiven Operation ist das kleine Gerät von außen nicht zu sehen und nach einer Weile spüren die Patientinnen auch das leichte Kribbeln, das es auslöst, nicht mehr. Bisher wird diese Operation deutschlandweit nur in wenigen spezialisierten Zentren durchgeführt, zu denen nun auch das interdisziplinäre Beckenbodenzentrum der Ulmer Universitätsfrauenklinik gehört. (Universitätsklinikum Ulm / ms)
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