Erster Tag der Arthroskopie am 1. Februar – Mitarbeit der Patienten erwünscht1. Februar 2019 Foto: © Racle Fotodesign – Fotolia.com Vom Patienten zum Experten: Erfahrungsberichte nach Gelenk-OPs sind wissenschaftliche Schätze. Deshalb können Patienten ihre Erfahrungen nach einer arthroskopisch durchgeführten Gelenk-OP an Knie, Hüfte oder Schulter im Deutschsprachigen Arthroskopieregister (DART) erfassen. Die Betroffenen dokumentieren dabei über einen längeren Zeitraum ihren Gelenkzustand, ihre Zufriedenheit und etwaige Komplikationen und tragen damit zur Gelenkforschung bei. Auf die Möglichkeit und Bedeutung der Mitarbeit von Patienten macht die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) anlässlich des Tages der Arthroskopie am 1. Februar 2019 aufmerksam. „Mit der Beteiligung unserer Patienten an der Registerforschung können wir die Operationsergebnisse besser messen. Das hilft uns bei der Verbesserung unserer Behandlungen“, sagt Prof. Carsten Perka, stellvertretender DGOU-Präsident und Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In Deutschland werden jährlich mehr als 400.000 arthroskopische Eingriffe durchgeführt. Daten arthroskopischer Gelenkoperationen werden seit Oktober 2017 im DART erfasst und wissenschaftlich ausgewertet. Die Arthroskopeure machen Angaben zur Erkrankung beziehungsweise Verletzung, dem Gelenkbefund, der durchgeführten Operation sowie eventuellen Komplikationen. Patienten ergänzen mittels Online-Fragebogen ihre ganz persönlichen Einschätzungen. „Jeder, bei dem eine Arthroskopie durchgeführt wurde, kann darüber berichten, wie sich das behandelte Gelenk nach der OP entwickelt hat“, sagt Prof. Philipp Niemeyer, Vertreter der DGOU-Sektion Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) im DART. Patienten, die mitmachen möchten, sollten während eines Beratungsgesprächs vor der Operation ihr Interesse beim Arzt anmelden. Teilnahmebedingungen und Informationen für Patienten im Überblick: Teilnehmen können Patienten, bei denen eine arthroskopische Operation an Knie-, Hüft-, Sprung- oder Schultergelenk geplant ist oder durchgeführt wurde. Die Patienten müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben. Die Patienten werden über DART von ihrem Arzt aufgeklärt und willigen in die Teilnahme ein. Die Patienten erhalten per E-Mail vor der Operation und zu insgesamt sechs Zeitpunkten nach der Operation einen Link zum Fragebogen (bis zu 10 Jahren nach der OP). Arztfragebogen und Patientenfragebogen werden gemeinsam elektronisch ausgewertet. Ziel der Forschungsaktivitäten ist es, den Therapienutzen von Arthroskopien besser messen zu können. Dafür sollen vorhandene Studien durch Ergebnisse aus der tatsächlichen Versorgungsrealität ergänzt werden. Darüber hinaus soll mit den aufbereiteten Messergebnissen eine noch höhere Sicherheit bei den Gelenk-OPs gewährleistet werden. „Die Arthroskopie soll auch in Zukunft als wertvolle minimalinvasive OP-Technik Patienten schneller bei ihren Beschwerden helfen“, erklärt PD Dr. Ralf Müller-Rath, Geschäftsführer der DART gGmbH. Die ausgewerteten Ergebnisse sollen später auch an Bürger, Krankenkassen, die Gesundheitspolitik und Medizinproduktehersteller weitergegeben werden. 2018 lagen die Daten von ca. 250 Patienten seit Start des Registers vor. Hintergrund Arthroskopisch tätige Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den 1. Februar zum „Tag der Arthroskopie“ ins Leben gerufen. Ab 2019 wird der Tag dazu genutzt, intensiv über die Methode der Arthroskopie aufzuklären und Erfahrungen auszutauschen. Der Aktionstag ist Teil der Initiative „Arhroskopie hilft“ der AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie. Ziel der Initiative ist es, auf die Vorteile der Arthroskopie aufmerksam zu machen und bestehende Vorurteile wirksam zu entkräften. Das Deutschsprachige Arthroskopieregister (DART) ist eine gemeinnützige Gesellschaft sowie eine Initiative der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), des Berufsverbandes für Arthroskopie (BVASK) und der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) in Kooperation mit der DGOU.
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