Erwachsene mit Nierenversagen: Dialysebehandlung abwägen

Foto: © RABE-Medi/stock.adobe.com

Ältere Erwachsene mit Nierenversagen, die nicht für eine Transplantation vorgesehen sind, müssen sich nicht zwingend einer Dialysebehandlung unterziehen, sondern können sich alternativ für eine medikamentöse Behandlung entscheiden.

US-amerikanische Wissenschaftler verglichen nun die Überlebenszeit und Zeit zu Hause zwischen älteren Erwachsenen, die mit einer eGFR < 12 ml/ min/1,73 m2 mit der Dialyse begannen, und denen, die eine medikamentöse Behandlung fortsetzten. In ihrer Studie zeigte sich, dass diejenigen mit Dialyse nur einen geringen Gewinn an Lebenserwartung und weniger Zeit zu Hause hatten. Die Forschenden rekrutierten 20.440 Erwachsene im Alter von ≥ 65 Jahren (Durchschnittsalter 77,9 Jahre) mit CKD und einer eGFR < 12 ml/min/1,73 m2, für die eine Transplantation nicht infrage kam. Dann erfassten sie das mittlere Überleben und die Anzahl der Tage zu Hause bei denjenigen, die innerhalb von 30 Tagen mit einer Dialysebehandlung begannen bzw. die medikamentöse Therapie fortsetzten.

Die mediane Zeit bis zum Dialysebeginn betrug 8,0 Tage in der Gruppe, die mit der Dialyse begann, und 3,0 Jahre in der Gruppe mit medikamentöser Behandlung. Über einen 3-Jahres-Zeitraum überlebten Patienten mit Dialyse 770 und mit medikamentöser Behandlung 761 Tage (Differenz 9,3 Tage; 95 %-KI-17,4 bis 30,1). Im Vergleich zur Gruppe mit medikamentöser Behandlung verbrachte die Gruppe mit Dialyse 13,6 Tage weniger zu Hause (95 %-KI 7,7–20,5). Verglichen mit der Gruppe, die die medikamentöse Behandlung fortsetzte und vollständig auf eine Dialyse verzichtete, hatte die Gruppe, die mit der Dialyse begann, ein um 77,6 Tage längeres Überleben (95 %-KI 62,8–91,1) und 14,7 Tage weniger zu Hause (95 %-KI 11,2–16,5).

(jh)