Erweitertes vestibuläres Aquädukt: Prognostischer Faktor für fortschreitenden Hörverlust19. Januar 2018 Foto: © Peter Atkins – Fotolia.com Ein erweitertes vestibuläres Aquädukt (enlarged vestibular aqueduct, EVA) ist eine Deformation im Innenohr, die bei vielen Betroffenen zum Hörverlust führt. Eine aktuelle Studie beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Größe des Aquädukt bei EVA und dem Fortschreiten des Hörverlustes. Für ihre retrospektive Studie haben US-amerikanische HNO-Ärzte 52 Patientenakten analysiert; die Patienten waren mit Hörverlust diagnostiziert und zeigten unter Radiologie EVA gemäß den Valvassori-Kriterien. Es wurden sämtliche Daten zur Sprachwahrnehmungsschwelle (in dB) und zum Wortverständnis (in %) gesammelt; Modelle mit gemischten Effekten wurden konstruiert, in denen die Größe des Aquädukts, das Alter zum Diagnosezeitpunkt des Hörverlusts sowie die verstrichene Zeit seit der Erstdiagnose einfloss. Von den 52 Patienten waren 29 (56 %) weiblich und 23 (44 %) männlich, das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Aufnahme der Audiogramme betrug 7,8 Jahre; insgesamt waren 74 Ohren betroffen. Die mediane Größe des vestibulären Aquädukts betrug 2,15 mm (1,5 – 5,9 mm); pro Patient standen Daten aus 5 (1-18) Hörtests zur Verfügung. Jeder Millimeter Größenzunahme des Aquädukts über 1,5 mm war mit einer Zunahme von 17,5 dB bei der Sprachwahrnehmungsschwelle verbunden (95 % Konfidenzintervall, 7,2-27,9) sowie einer Abnahme von 21 % beim Wortverständnis (95 % Konfidenzintervall, -33,3–8,0). Pro zusätzlichem Jahr seit dem ersten Audiogramm der Patienten wurde ein Zuwachs von 1,5dB bei der Sprachwahrnehmungsschwelle (95 % Konfidenzintervall, 0,22 – 3,0 dB) und eine Abnahme von 1,7 % beim Wortverständnis (95 % Konfidenzintervall, -3,08–0,22) verzeichnet. Der Hörverlust von Patienten mit EVA wird durch die Größe des vestibulären Aquädukts beeinflusst, so die Autoren. Die Größe des Aquädukts kann als prognostischer Faktor für Hörverlust gelten und gibt dem Arzt eine verlässliche Größe für Aufklärung und Therapie an die Hand. (am) Quelle: Ascha et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2017 Jun 1;143(6):601-608.
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]
Mehr erfahren zu: "Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“" Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“ Die Zufriedenheit mit den im Praxisalltag bereits etablierten digitalen Anwendungen ‒ elektronisches Rezept (eRezept) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ‒ ist zuletzt deutlich gestiegen, wie das Praxisbarometer Digitalisierung 2025 zeigt.
Mehr erfahren zu: "ESMO 2025: Erste Leitlinie zur Anwendung von KI in der klinischen Praxis" Weiterlesen nach Anmeldung ESMO 2025: Erste Leitlinie zur Anwendung von KI in der klinischen Praxis Die European Society for Medical Oncology (ESMO) hat zeitgleich mit dem ESMO Kongress 2025 ihre erste strukturierte Leitlinie zum sicheren Umgang mit KI-Sprachmodellen in der Onkologie veröffentlicht.