„Es war die beste Zeit meines Lebens!“3. Januar 2025 Seit 2003 leitete Markus Hohenfellner (r.) als Ärztlicher Direktor die Urologische Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg. Gleichzeitig hatte er seitdem den Lehrstuhl für Urologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg inne. Zum 31.12.2024 verabschiedete sich der 66-Jährige in den Ruhestand. Im Bild seine Verabschiedung durch Michael Boutros, den Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg Prof. Markus Hohenfellner geht nach 21 Jahren als Ärztlicher Direktor der Urologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) in den Ruhestand. Seine Nachfolge übernimmt Prof. Johannes Huber, Prof. Johannes Huber, bisher Klinikdirektor und Lehrstuhlinhaber für Urologie am Universitätsklinikum Marburg. Seit 2003 leitete Hohenfellner als Ärztlicher Direktor die Urologische Klinik am UKHD. Gleichzeitig hatte er seitdem den Lehrstuhl für Urologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg inne. Zum 31.12.2024 verabschiedete sich der 66-Jährige in den Ruhestand. Huber hat seine Nachfolge hat zum 01.01.2025 angetreten. Hohenfellner blickt mit Freude und Dankbarkeit auf seine Zeit am UKHD zurück: „Es war die beste Zeit meines Lebens! Unser Team aus nichtärztlichen Mitarbeitenden, Pflegenden sowie Ärztinnen und Ärzte setzt sich stets engagiert und fürsorglich für unsere Patienten ein – in der klinischen Arbeit am Krankenbett, in der Ambulanz, im OP sowie in Wissenschaft und Lehre.“ uch wichtige strategische Entscheidungen trugen dazu bei, dass sich die Urologische Klinik des UKHD zu einer international renommierten Klinik entwickelte. Dazu zählen die Einführung der roboterassistierten Chirurgie bereits im Jahr 2004, die Integration der Urologie ins Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, die enge translationale Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zur Verbesserung der Diagnostik des Prostatakarzinoms und die Einrichtung einer translationalen Forschungseinheit mit den von Prof. Anette Duensing und Prof. Stefan Duensing geleiteten Sektionen „Molekulare Uroonkologie“ und „Urologische Präzisionsonkologie“. Der Erfolg der Klinik spiegelt sich auch in rund 25 Millionen Euro eingeworbenen öffentlichen Drittmitteln wider. So war es nach Angaben des Klinikums möglich, dass alle leitenden Oberärzte zu Ärztlichen Direktoren bzw. Ordinarien auf Stellen in ganz Deutschland berufen wurden. Internationale Vernetzung Hohenfellner pflegte internationale Verbindungen und war Visiting Professor in den USA und Russland, in Israel und den Golfstaaten. Gemeinsam mit Prof. Xu Zhang vom People‘s Liberation Army Hospital in Peking gründete er die „Chinesisch-Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V.“, deren Co-Präsident er bis heute ist. Dabei hatten junge Mitarbeiter die Gelegenheit, ihn auf seinen Reisen zu begleiten, und so früh ein eigenes, internationales Netzwerk aufzubauen. Gleichzeitig ermöglichte er dem ärztlichen Nachwuchs aus Entwicklungs- und Schwellenländern, vor allem aus Kuba und dem südlichen Afrika, Aufenthalte in Heidelberg. Nationale und internationale Verständigung war auch das Ziel seines Herzensprojektes Semi-Live, einem Kongressformat, das die Präsentation und Kommunikation chirurgischer Techniken völlig neu aufstellte. Das Format wurde von der Deutschen, Europäischen und Amerikanischen Gesellschaft für Urologie sowie von zahlreichen weiteren chirurgischen Fachgesellschaften übernommen. Bestmögliche Versorgung der Patienten Entsprechend würdigt Prof. Jürgen Debus, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, das Wirken des Mediziners: „Professor Hohenfellner hat sich stets für die Umsetzung neuer Erkenntnisse und Fortschritte in seinem Fach eingesetzt. So trieb er die digitalisierte, personalisierte Medizin ebenso voran wie die Entwicklung und den Einsatz von KI zur schnellst- und bestmöglichen individuellen Behandlung von Patienten. Wir wünschen ihm einen gesunden und glücklichen (Un-)Ruhestand.“ „Professor Hohenfellner hat mit seiner Forschung zu bedeutenden Fortschritten in der Urologie beigetragen, in enger translationaler Zusammenarbeit mit dem DKFZ die Prostatakrebsdiagnostik vorangetrieben und durch seine vielfältigen wissenschaftlichen Kooperationen eine wichtige Basis für die Entwicklung und Implementierung von KI-Anwendungen geschaffen.“, hebt Prof. Michael Boutros, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Vorstandmitglied des UKHD, hervor. Neben seiner klinischen Arbeit verfasste Hohenfellner zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und ist Herausgeber von drei urologischen Fachbüchern. Darunter ist das von ihm und Dr. Richard Santucci beim Springer-Verlag herausgegebene Buch „Emergencies in Urology“. Es erreichte mit etwa 250.000 verkauften Exemplaren den Status eines Standardwerks. Hohenfellners wissenschaftlich-medizinische Leistungen und sein berufliches Engagement wurden mit zahlreichen wissenschaftlichen Preisen nationaler und internationaler urologischer Fachgesellschaften gewürdigt. So erhielt er unter anderem den European Thesis Award, den Preis für die beste Habilitationsschrift der Europäischen Gesellschaft für Urologie, sowie den Maximilian-Nitze-Preis, den höchsten wissenschaftlichen Preis der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Darüber hinaus ist er seit 2008 Ehrenmitglied der New York Section der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie. Stationen in Innsbruck, Wuppertal und Mainz Hohenfellner, geboren 1958 in Wien (Österreich), studierte Medizin in Innsbruck (Österreich). Es folgten eine allgemeinchirurgische Ausbildung und eine wissenschaftliche Tätigkeit am Physiologischen Institut der Universität München und die urologische Facharztausbildung am Lehrstuhl für Urologie der Universität Witten/Herdecke in Wuppertal. Der Anerkennung als Facharzt für Urologie 1993 folgte 1994 die Anerkennung als Facharzt für Spezielle Urologische Chirurgie und im gleichen Jahr die Habilitation auf dem Gebiet der rekonstruktiven Urologie. Nach Stationen als Oberarzt in Wuppertal und Leitender Oberarzt in Mainz übernahm er zum 01.10.2003 als Ärztlicher Direktor die Urologische Klinik in Heidelberg. Dort werden jährlich rund 19.000 Patienten behandelt. Ende November verabschiedete sich Hohenfellner mit dem Symposium „Connect the Unconnected: The Heidelberg Multiverse of Urology“ von den rund 150 Mitarbeitern aus dem ärztlichen und nichtärztlichen Dienst, der Pflege, von der den Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät und vom Kollegium sowie der Heidelberger Öffentlichkeit. Mitglieder der Universität, der Fakultät, des DKFZ, der Industrie und der Politik nutzten die Veranstaltung, um auf die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückzublicken und gemeinsam in die Zukunft zu schauen. Hohenfellner wird auch zukünftig urologisch aktiv bleiben, unter anderem im Rahmen seiner Professur am Mount Sinai Hospital in New York. Ansonsten ist für ihn „das Älterwerden eine großartige Erfahrung: mehr Zeit zum Reisen, Lesen, Schreiben, Segeln, für Skitouren und zum Fahrradfahren“, stellt er vergnügt fest. (Universitätsklinikum Heidelberg / ms)
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