ESC: Holger Thiele erhält Andreas-Grüntzig-Preis und präsentiert wegweisende Studien zum kardiogenen Schock

Holger Thiele bei seiner Ansprache anlässlich der Verleihung des Andreas Grüntzig-Preises. (Foto: ©Helios Kliniken Gmb)

Das Herzzentrum Leipzig feiert die Auszeichnung von Prof. Holger Thiele mit dem renommierten Andreas-Grüntzig-Preis auf der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC 2024).

Der Andreas-Grüntzig-Preis ehrt herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Kardiologie und ist eine der höchsten Auszeichnungen, die in der europäischen Kardiologie vergeben werden. In über 30 Jahren wurde er erst zum vierten Mal an einen deutschen Kardiologen verliehen. Thiele, stellvertretender Ärztlicher Direktor, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, erhielt die Auszeichnung für seine herausragenden Beiträge zur Erforschung und Behandlung des kardiogenen Schocks.

Neben der Preisverleihung stellte Thiele zwei Studien vor, die das Potenzial haben, die zukünftige Behandlungsstrategie des kardiogenen Schocks grundlegend zu verändern. Die Ergebnisse belegen, dass die routinemäßige Anwendung von Herz-Kreislauf-Unterstützungssystemen, wie der venoarteriellen extrakorporalen Membranoxygenierung (VA-ECMO) oder auch anderer Systeme, die Überlebensrate dieser Patienten nicht signifikant verbessert. „Unsere Studien zeigen klar, dass wir bei der Behandlung des kardiogenen Schocks umdenken müssen. Zukünftig sollten diese mechanischen Unterstützungssysteme nur noch gezielt bei ausgewählten Patienten zum Einsatz kommen. Im Herzzentrum prüfen wir bereits sehr genau, welche Patientengruppen von diesen Systemen tatsächlich profitieren“, betont Thiele. „Die Studienergebnisse werden zweifellos Einfluss auf die internationalen Behandlungsleitlinien haben und dazu beitragen, die Sterblichkeit weiter zu senken.“

Die beiden Studien, die von Thiele und seinem Team geleitet wurden, wurden zeitgleich in den Fachzeitschriften „The Lancet“ und „European Heart Journal“ veröffentlicht. Diese Erkenntnisse markieren einen Wendepunkt in der Behandlung des kardiogenen Schocks und unterstreichen die Bedeutung der kontinuierlichen Forschung für die Verbesserung der Patientenversorgung.