ESC-Kongress: Low Carb-Ernährung nicht empfehlenswert18. September 2018 Foto: © sewcream – fotolia.com Eine Ernährung mit sehr wenigen Kohlenhydraten ist gefährlich und sollte gemieden werden. „Menschen mit einer Low Carb-Ernährung haben ein erhöhtes Risiko eines vorzeitigen Todes. Auch die Risiken für individuelle Todesursachen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Krebs sind erhöht“, sagt Professor Dr. Maciej Banach (Lodz, Polen) auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses. In München kamen vom 25. bis 29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammen – der Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) ist einer der weltweit größten Medizinkongresse. Die Studie von Banach untersuchte den Zusammenhang zwischen Diäten mit einem niedrigen Kohlenhydratanteil, der Gesamtsterblichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bei 24.825 Teilnehmern des US National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) zwischen den Jahren 1999 und 2010. Im Vergleich zu Teilnehmern mit dem höchsten Kohlenhydratkonsum hatten innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von durchschnittlich 6,4 Jahren jene mit dem niedrigsten eine um 32 Prozent erhöhte Gesamtsterblichkeit. Das Risiko eines Todes infolge einer Herzkrankheit war um 51 Prozent erhöht, einer zerebrovaskulären Krankheit inklusive Gehirnschlag um 50 Prozent, und von Krebs um 35 Prozent. „Eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten kann kurzfristig sinnvoll sein, um Gewicht zu verlieren, den Blutdruck zu senken und die Blutzuckerkontrolle zu verbessern“, sagt Banach, doch langfristig stehen solche Ernährungsgewohnheiten mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko in Zusammenhang. Die Studie untersuchten auch den Zusammenhang zwischen der Gesamtsterblichkeit und Low Carb-Diäten bei Übergewichtigen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder mehr, und nicht Übergewichtigen mit einem BMI von weniger als 30, in zwei Altersgruppen (55 Jahre und mehr gegenüber unter 55). Der Zusammenhang war bei den nicht übergewichtigen älteren Teilnehmern am stärksten. Zu den möglichen Mechanismen, die hinter solchen Zusammenhängen stehen können, sagt Banach: „Eventuell spielt die niedrigere Einnahme von Ballaststoffen und Früchten, der erhöhte Konsum von tierischen Proteinen, Cholesterin und gesättigten Fetten bei diesen Diäten eine Rolle. Auch Unterschiede bei Mineralien, Vitaminen und sekundären Phytochemikalien können bedeutsam sein.“ Quellen: ESC Abstract Nr. 88255: Mazidi et al.: Low carbohydrate diets and all cause and cause specific mortality: a population based cohort study and pooling prospective studies Poster Session 6: Nutrition, malnutrition and heart disease
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