ESC-Kongress: Vorbehandlung mit ASS und Statinen schwächt Herzinfarkt ab

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Eine Vorbehandlung mit Acetylsalicylsäure (ASS) oder Statinen, ganz besonders aber deren Kombination, hat einen positiven Einfluss auf Krankheitszeichen und -symptome, die Infarktgröße, die Herzfunktion und das Ausmaß der Entzündung bei Patienten, die erstmals einen Herzinfarkt oder eine instabile Angina pectoris erleiden.

Das berichteten Schweizer Kardiologen auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC). In München kamen vom 25.-29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammen kommen.

Das Forscherteam (Universitäten Bern, Genf, Lausanne, Zürich) untersuchte 1639 Patienten mit erstem akuten Koronarsyndrom, die in vier Gruppen eingeteilt wurden: 1. Patienten ohne Plättchen-hemmende oder Cholesterin-senkende Behandlung vor dem ACS; 2. Nur mit ASS vorbehandelte Patienten; 3. Nur mit Statinen vorbehandelte Patienten; 4. Mit Statinen und ASS vorbehandelte Patienten. Die Studienteilnehmer wurden mittels Laborwerten, EKG und Bildgebung umfassend untersucht.

Fazit: Die Häufigkeit eines ST-Streckenhebungsinfarkts (STEMI) – der vergleichsweise schwereren Form des Herzinfarkts – betrug 64 Prozent in der Gruppe ohne jedes Medikament, 45 Prozent in der ASS-Gruppe, 52 Prozent in der Statin-Gruppe und 40 Prozent in der ASS/Statin-Gruppe. Mit ASS und Statin vorbehandelte Patienten zeigten bei der ersten Untersuchung nach dem Ereignis die besseren (niedrigeren) Blutwerte (Kreatinkinase, Troponin) sowie die höchste Linksherz-Auswurf-Fraktion und damit bessere Herzfunktion im Vergleich zu den anderen Gruppen.

Quellen: ESC Abstract Nr. 81688, Weidmann et al.: Influence of pretreatment with aspirin or statins or both on clinical presentation as well as infarct size and inflammation in patients with de novo acute coronary syndromes