Ex-Raucher, geringer Nikotinkonsum: Kein Schutz vor Lungenschäden10. Oktober 2019 Foto: @ jetsadaphoto/Adobe Stock Eine neue Studie der Columbia University zeigt, dass auch der Konsum von nur wenigen Zigaretten pro Tag langfristige Lungenschäden verursacht. Der Einfluss des Rauchens auf die Lungenfunktion hält Jahrzehnte an. Das widerspricht der Vorstellung, dass es nur wenige Jahre dauert, bis sich die Lungenfunktionsrate nach Beendigung des Rauchens wieder normalisiert. Laut einer neuen Studie, die von Forschern des Vagelos College of Physicians and Surgeons der Columbia University durchgeführt wurde, fügen auch Menschen, die weniger als fünf Zigaretten pro Tag rauchen, langfristig ihrer Lunge Schaden zu. „Viele Menschen gehen davon aus, dass das Rauchen einiger Zigaretten am Tag nicht so schlimm ist“, sagt Dr. Elizabeth Oelsner, Medizinprofessorint an der Columbia University am Vagelos College of Physicians and Surgeons. „Tatsächlich ist es aber so, dass der Unterschied in Bezug auf den Verlust von Lungenfunktion zwischen jemandem, der täglich fünf Zigaretten raucht, und jemandem, der pro Tag zwei Packungen konsumiert, relativ gering ist.“ Die Forscher untersuchten speziell die Lungenfunktion bei Rauchern, Ex-Rauchern und Niemals-Rauchern. Die Lungenfunktion nimmt natürlicherweise ab dem 20. Lebensjahr mit dem Alter ab und man weiß, dass Rauchen diesen Rückgang der Lungenfunktion beschleunigt. Aufgrund der großen Anzahl von Personen in der Studie – mehr als 25.000 – konnten Oelsner und ihre Kollegen Unterschiede in der Lungenfunktion zwischen leichten Rauchern (<5 Zigaretten/Tag) und starken Rauchern (>30) feststellen, der in anderen Studien nicht ausgemacht werden konnte. Ihre Analyse ergab, dass die Lungenfunktion bei leichten Rauchern mit einer Rate abnimmt, die sehr viel mehr der von starken Raucher als der von Nichtrauchern ähnelt. Verglichen mit der Verlustrate eines Nichtrauchers (für die Analyse auf Null gesetzt), beträgt die zusätzliche Abnahme für leichte Raucher 7,65 ml/Jahr und für starke Raucher 11,24 ml/Jahr. Dies bedeutet, dass ein schwacher Raucher in einem Jahr ungefähr die gleiche Menge an Lungenfunktion verlieren kann wie ein starker Raucher in neun Monaten. „Ein paar Zigaretten am Tag zu rauchen ist viel riskanter als viele Leute denken“, sagt Oelsner. „Jeder sollte nachdrücklich dazu ermutigt werden, mit dem Rauchen aufzuhören, egal wie viele Zigaretten er pro Tag konsumiert.“ Nach der Entwöhnung erholen sich die Lungen nicht vollständig Die Studie testete auch eine Annahme, die auf einer 40 Jahre alten Studie beruht, dass sich die Rate der Abnahme der Lungenkapazität innerhalb weniger Jahre nach der Raucherentwöhnung „normalisiert“. Die neue Studie zeigt, dass die Lungenkapazität bei ehemaligen Rauchern (1,57 ml/Jahr mehr im Vergleich zu Nichtrauchern) zwar weniger stark abnimmt als bei aktiven Rauchern (9,42 ml/Jahr mehr), sich jedoch für mindestens 30 Jahre nicht normalisiert, also Null erreicht. „Das stimmt mit vielen biologischen Studien überein“, sagt Oelsner. „Es gibt anatomische Unterschiede in der Lunge, die über Jahre bestehen, nachdem Menschen das Rauchen aufgehört haben, und auch die Genaktivität bleibt verändert.“ Leichte Raucher und COPD Die Wirkung des Rauchens auf die Lungenfunktion erklärt, warum Raucher mit größerer Wahrscheinlichkeit eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) entwickeln, die diagnostiziert wird, wenn die Lungenfunktion unter eine bestimmte Schwelle fällt. Leichte Raucher haben möglicherweise ein höheres Risiko, an COPD zu erkranken, als die meisten Forscher erkannt haben, sagt Oelsner. In den meisten COPD-Studien wurden nur Raucher mit schwerem Konsum (>10 Packungsjahre) untersucht. „Wir müssen wahrscheinlich unsere Vorstellung davon, wer gefährdet ist, erweitern“, unterstreicht Oelsner. „Wenn wir in Zukunft Therapien finden, die das Risiko für COPD verringern, sollte jeder, der einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist, davon profitieren.“
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