Exposition gegenüber Luftverschmutzung im Kindesalter: Zusammenhang mit Bronchitis bei Erwachsenen belegt

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Eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung unterstreicht, wie wichtig Bemühungen um eine Reduktion der Luftverschmutzung sind – sie kann langfristige Folgen haben.

Wie eine neue Studie zeigt, ist eine Belastung durch Stickstoffoxid und Feinstaub von der Geburt bis zum Alter von 17 Jahren mit bronchitischen Symptomen (Bronchitis, Husten oder Auswurf in den der Befragung vorangegangenen zwölf Monaten) im Erwachsenenalter assoziiert.

Die Verfasser der neuen Veröffentlichung im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ hatten Daten zu 1308 Personen untersucht, die von deren Geburt an bis zum Erwachsenenalter gesammelt worden waren. Diese Daten aus der Southern California Children’s Health Study zeigten, dass höhere Konzentrationen von Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM10), denen die Probanden während der Kindheit ausgesetzt gewesen waren, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit dafür in Zusammenhang standen, als Erwachsener an bronchitischen Symptomen zu leiden.

Die Arbeitsgruppe ermittelte die jeweilige Luftbelastung durch NO2, Ozon, Feinstaub <2,5 μm Durchmesser (PM2,5) und <10 μm (PM10) mithilfe einer räumlichen Interpolation des inversen Abstandsquadrates basierend auf den Wohnorten in der Kindheit ermittelt. Angaben zum Auftreten bronchitischer Symptome erhoben die Forschenden bei den erwachsenen Probanden mithilfe eines Fragebogens. Die Schätzung der Zusammenhänge zwischen der durchschnittlichen Luftverschmutzungsbelastung in der Kindheit und den im Erwachsenenalter von den Betroffenen angegebenen bronchitischen Symptomen erfolgte mithilfe einer logistischen Regression. Wie die Wissenschaftler berichten, berücksichtigten sie in ihre Auswertung außerdem bronchitische Symptome und Asthma in der Kindheit, um zu verstehen, ob die Zusammenhänge über die Auswirkungen auf die Atemwegsgesundheit in der Kindheit hinausgingen. Die Effektmodifikation bewerteten sie anhand von Asthma, Asthma in der Kindheit und Allergien im Erwachsenenalter im Rahmen der Familienanamnese.

Bei den Studienteilnehmern handelte es sich zum größten Teil (56%) um nichthispanische Weiße oder Personen hispanischer Abstammung (32%). Bei der Beurteilung im Erwachsenenalter (Altersdurchschnitt 32,0 Jahre) berichtete ein Viertel der Probanden (25%) von bronchitischen Symptomen, die mit Belastungen durch v und PM10 in der Kindheit assoziiert waren. Die Odds Ratios pro Anstieg um eine Standardabweichung (SD) lagen bei 1,69 (95%-KI 1,14, 2,49) für NO2 (SD 11,1 ppb) bzw. bei 1,51 (95%-KI 1,00, 2,27) für PM10 (SD 14,2 µg/m3). Die Berücksichtigung bronchitischer Symptome oder Asthma in der Kindheit führte zu ähnlichen Ergebnissen.

„Sowohl bei NO2 als auch bei PM10 waren die Assoziationen bei Personen, die nach eigenen Angaben in der Kindheit an Asthma gelitten hatten, stärker“, berichtet Hauptautorin Erika Garcia, Assistenzprofessorin in der Abteilung für Umweltgesundheit der Keck School of Medicine der University of Southern California (USA). „Personen mit Asthma in der Kindheit könnten eine Subpopulation darstellen, die anfälliger für die Auswirkungen von Luftverschmutzung in der Kindheit ist.“ Garcia fährt fort: „Die Kontrolle der Belastung durch Luftverschmutzung auf individueller Ebene ist eine Herausforderung. Dies unterstreicht die Bedeutung fortgesetzter regulatorischer Bemühungen zur Reduzierung der Luftverschmutzungskonzentrationen – einschließlich der in dieser Studie untersuchten NO2– und Feinstaubpartikel –, um die Atemwegsgesundheit der Bevölkerung zu schützen.“