Fachsymposium zu Gelenkluxationen im Sport

Jan Theopold (l.) bei einem arthroskopischen Eingriff an der Schulter: Das stabförmige Instrument erlaubt einen Blick ins Innere des Gelenks. (Foto: Stefan Straube / UKL)

Zum „Tag der Arthroskopie“ am 1. Februar geben die auf Sportverletzungen und gelenkchirurgische Eingriffe spezialisierten Experten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) bei einem Online-Symposium das neueste Fachwissen zum Thema „Gelenkluxationen im Sport“ weiter.

Bei der Fortbildungsveranstaltung stellen die UKL-Mediziner konservative und operative Therapieoptionen bei akuten und chronischen Gelenkluxationen vor. Am UKL stehen dafür die modernsten Möglichkeiten der Arthroskopie-Gelenkspiegelung – zur Verfügung.

Laut Prof. Pierre Hepp (Foto unten), Bereichsleiter Arthroskopische & Spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen, ist eine Gelenkluxation eine typische Verletzung eines körperbetonten Sports wie zum Beispiel Handball. „Praktisch jedes Gelenk kann auskugeln. An erster Stelle steht die Schulter, aber auch Ellbogen oder das Kniegelenk kommen häufig vor”, berichtet er. Oft wird das Gelenk direkt vor Ort, also wie beim Beispiel Handball gleich auf dem Spielfeld, wieder eingerenkt. “Allerdings sollte das möglichst jemand mit medizinischen Grundkenntnissen tun”, so Hepp. Ein ausgerenktes Gelenk kennzeichne sich durch eingeschränkte Beweglichkeit und starken Schmerz. Manchmal ist die Luxation auch von außen zu erkennen.

„Bei einem Sturz oder Aufprall auf hartem Untergrund gehen Haltestrukturen im Gelenk kaputt“, erläutert PD Dr. Jan Theopold, Stellvertretender Bereichsleiter und Geschäftsführender Oberarzt. Bei der Schulter ist es die Gelenkkapsel, die zerstört wird, bei Knie und Ellbogen werden die Seitenbänder in Mitleidenschaft gezogen. „Das kann dem Profi-, wie dem Breitensportler passieren“, betont Theopold.

 Dank Arthroskopie im Gelenk „um die Ecke schauen“

Häufig ist es mit dem Wiedereinrenken erst einmal getan. Wiederholte Luxationen passieren jedoch erneut, weil Strukturen im Gelenk geschädigt sind. Ob und wann operiert wird, entscheiden Experten wie Hepp und Theopold dabei von Fall zu Fall: „Zum Beispiel ist es bei einem Profisportler einer Wurfsportart durchaus sinnvoll, schon nach der ersten Luxation zu operieren“, erläutert Hepp.

Ist ein operativer Eingriff nötig, reichen den Chirurgen dafür meist kleine Schnitte ist – dank moderner, minimalinvasiver Präzisionschirurgie und den Möglichkeiten der Arthroskopie, mit deren Hilfe etwa Gelenkkapseln genäht oder beschädigte Gelenklippen wieder angenäht werden können.

Beim 4. „up2date Symposium“ zu diesem Thema am 1. Februar berichten die Referenten über interessante Fälle und die Entwicklungen moderner Behandlungsverfahren an Schulter, Knie, Ellenbogen, aber auch am Acromioclaviculargelenk.

Anlass des Symposiums ist der „Tag der Arthroskopie“, an dem deutschlandweit auf den Nutzen und die Vorteile dieser minimalinvasiven Technik hingewiesen wird.

 Fachgesellschaft verleiht Auszeichnung

Ganz aktuell hat die „AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie“, nach eigenen Angaben Europas größte Fachgesellschaft für Arthroskopie, dem Bereich Arthroskopische & Spezielle Gelenkchirurgie / Sportverletzungen am UKL den Titel als „AGA Education Center“ verliehen und würdigt damit die „Unterstützung in der qualitätsvollen Ausbildung des arthroskopisch und Gelenkchirurgisch tätigen Nachwuchses“. Hepp und Theopold besitzen zusätzlich die neuen AGA-Personenzertifikate, die sie als Experten für Schulter, Ellenbogen und Knie auszeichnen.

Webcast: 4. „up2date Symposium – Gelenkluxationen im Sport“
Mittwoch, 1. Februar, 18 Uhr bis 20 Uhr
Leitung: Prof. Dr. Pierre Hepp und PD Dr. Jan Theopold, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.