Fehlgeburten: Neue genetische Variante identifiziert25. November 2024 Foto: © tolikoffphotography/stock.adobe.com Wissenschaftler der Rutgers University-New Brunswick, USA, haben eine neue Genvariante identifiziert, die direkt mit frühen Fehlgeburten bei Frauen zusammenhängt. „Das Wissen über die genaue genetische Landschaft, die Eizellenanomalien bei Frauen verursacht, war lange Zeit begrenzt“, kommentiert Prof. Karen Schindler, Co-Autorin der Studie. „Diese Arbeit stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis der zugrundeliegenden Genetik dar und bietet die bisher tiefgreifendste Validierung einer Kandidatenvariante für die Verursachung“, fügt sie hinzu. Die Wissenschaftler haben die Variante im Kinesin-Protein-Gen KIF18A lokalisiert. Dieses mutierte Protein, so fanden sie heraus, beschleunigt den Alterungsprozess der Eizellen bei jüngeren Frauen mit dieser Variante, was letztlich ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht. Verlauf der Forschung Prof. Jinchuan Xing, einer der Autoren der Studie, leitete ein Team, das zunächst eine umfassende rechnerische Analyse der Gene von Frauen mit hoher embryonaler Aneuploidie durchführte. Dazu griffen die Teammitglieder auf die Daten einer US-Biobank in einer Klinik für In-vitro-Fertilisation zurück und suchten nach Mustern in den mütterlichen DNA-Sequenzen, die von den Patientinnen gesammelt worden waren. Das Ergebnis: Die Analyse ergab, dass viele der Frauen mit abnormalen Eizellen die Mutation im Kinesin-Protein-Gen KIF18A trugen. Anschließende Untersuchungen an Mäusen, die mit dieser Genvariante ausgestattet waren, zeigten, dass die Mäuse mehr abnormale Eizellen in einem früheren als dem normalen Alter produzierten. „Daraus können wir schließen, dass es sich nicht nur um eine Korrelation, sondern um eine kausale Beziehung handelt“, erklärt Leelabati Biswas, Mitautor der Studie. „Die Ergebnisse gaben uns eine aussagekräftige Validierung unserer Berechnungsdaten“, fügt er hinzu. Biswas und Schindler glauben, dass die Schlussfolgerungen der Studie die Forscher zu weiteren Entdeckungen führen. Sie können sich vorstellen, dass sie mehr Varianten finden, die mit Aneuploidie in Verbindung stehen, mehr Verbindungen herstellen und letztlich das Wissen vertiefen.
Mehr erfahren zu: "Brustkrebsdiagnostik: „Die Pathologie arbeitet nach klaren und hohen Qualitätsstandards“" Brustkrebsdiagnostik: „Die Pathologie arbeitet nach klaren und hohen Qualitätsstandards“ Nach einem Vorfall am Klinikum Bremen-Mitte betont die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) in einer Stellungnahme die grundsätzlich hohen Qualitätsstandards in der Krebsdiagnostik. Vor Ort sei eine sorgfältige Aufklärung und […]
Mehr erfahren zu: "Wie sich Pseudomonas gegen Angreifer verteidigt " Wie sich Pseudomonas gegen Angreifer verteidigt Mit einer molekularen Harpune, die einen Giftcocktail injiziert räumen einige Bakterien Rivalen aus dem Weg. Pseudomonas aeruginosa etwa kann sich davor schützen. Aber das hat seinen Preis: Der Schutz macht […]
Mehr erfahren zu: "Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – KBV mit Rundumschlag gegen aktuelle Gesundheitspolitik" Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – KBV mit Rundumschlag gegen aktuelle Gesundheitspolitik In höchstem Maß unzufrieden mit den Reformbemühungen der Bundesregierung zeigte sich der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei der Vertreterversammlung (VV) am 05.12.2025 in Berlin. Die Vorstände forderten die politisch […]