Fettabsaugung bei Lipödem: Risikofaktor Anämie

© Alexander Lupin – stock.adobe.com (Symbolbild)

Großvolumige Fettabsaugungen erhöhen das Risiko für Folgekomplikationen bei anämischen Lipödem-Betroffenen signifikant. Das ist das Ergebnis einer Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.

Das Lipödem betrifft fast ausschließlich Frauen und führt zu schmerzhaften Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Die Behandlung mit großvolumigen Fettabsaugungen bietet oft Linderung, birgt jedoch Risiken, insbesondere durch Blutverlust und daraus resultierender postoperativer Anämie. Forschende der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) in Österreich untersuchten den Zusammenhang zwischen einer bei manchen Patientinnen bereits vor der Operation bestehenden Anämie und postoperativen Komplikationen, um die Sicherheit dieser Eingriffe zu erhöhen.

Dr. Tonatiuh Flores, Projektleiter und Mediziner an der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der KL Krems, erläutert: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine präoperative Anämie der entscheidende Risikofaktor für postoperative Komplikationen ist. Patientinnen mit niedrigen Hämoglobinwerten vor der Operation hatten ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen.“

Die retrospektive Analyse umfasste 121 Lipödem-Operationen, bei denen Patientinnen in zwei Gruppen (Fettabsaugung <5 Liter und >5 Liter) unterteilt wurden. Es stellte sich heraus, dass das Volumen der Fettabsaugung keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsrate hatte, jedoch eine direkte Korrelation zwischen präoperativen Hämoglobinwerten und späteren Komplikationen bestand.

Optimale OP-Vorbereitung wichtig

Die Studie hebt die Bedeutung der präoperativen Vorbereitung hervor. Prim. Assoc-Prof. Klaus F. Schrögendorfer, Seniorautor und Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie ergänzt: „Eine sorgfältige Patientinnenauswahl und die Optimierung der Hämoglobinwerte vor der Operation sind essenziell, um das Risiko zu minimieren.“ Die Ergebnisse unterstützen den Ansatz, präoperative Anämie zu behandeln, bevor großvolumige Liposuktionen durchgeführt werden.

Diese Forschungsergebnisse markieren einen weiteren wichtigen Schritt in der Verbesserung der Sicherheit und Effizienz bei der Behandlung von Lipödem. Dass dazu auch die Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels von Betroffenen beiträgt, konnte die Arbeitsgruppe von Dr. Flores bereits Anfang des Jahres nachweisen. Oft ist dieser gering und wird durch die Fettabsaugung dann noch weiter reduziert.