Fibromyalgieschmerz: Magnetstimulation reduziert Schmerzen

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Eine Studie liefert Hinweise darauf, dass die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) als Add-on-Therapie zu einer Reduktion der Schmerz­intensität bei Frauen mit Fibromyalgie führt – und zwar bis zu acht Wochen lang.

An der ersten internationalen randomisierten, doppelblinden, scheinkontrollierten Studie, die die Wirksamkeit der rTMS als Zusatztherapie bei Fibromyalgie bewertete, nahmen 101 Frauen (Durchschnittsalter 48 Jahre; Spanne 25–83) mit Fibro­myalgie teil, die auf die beste verfügbare Behandlung nicht ansprachen. Die Rekrutierung erfolgte in Brasilien, Frankreich und Japan. Die Studienteilnehmerinnen wurden randomisiert einer 10-Hz-rTMS des motorischen Kortex (M1) mit 3000 Impulsen/Tag (n = 52) oder einer Scheinstimula­tion (n = 49) zugewiesen. Beide Interven­tionen umfassten zehn Induktions­sitzungen in den ersten zwei Wochen, gefolgt von sechs Wochen mit jeweils einer Sitzung pro Woche sowie einer verlängerten Erhaltungsphase über weitere acht Wochen, in denen die rTMS oder Scheinstimulation im zweiwöchent­lichen Rhythmus durch­geführt wurde.

Der primäre Endpunkt war eine Schmerzreduktion von 50 Prozent und mehr in Woche 8 im Vergleich zum Ausgangswert. Sekundäre Endpunkte waren Schmerzbeeinträch­tigung, Stimmung, globale Eindrücke von Veränderungen und die Ergebnisse des Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ) in Woche 8 und 16.

Eine Bayes‘sche Analyse ergab eine Wahrscheinlichkeit von 99,4 Prozent für eine Schmerzreduktion (≥ 50 %) in Woche 8 in der aktiven Gruppe im Vergleich zur Scheingruppe (OR 3,04; 95 %-Glaubwürdigkeitsintervall [CrI] 1,26–8,06) mit einer Number-needed-to-treat von 4,54. Über eine frequentistische Analyse konnten die Forscher bestätigen, dass die relative Schmerzreduktion in der aktiven Gruppe höher war als in der Scheingruppe (40,4 % vs. 18,4 %; p = 0,028). In Woche 16 sank diese Wahrscheinlichkeit auf 34,2 Prozent (OR 0,815; 95 %-CrI 0,313–2,1), aber die Wahrscheinlichkeit einer FIQ-Score-Reduktion betrug 79,1 Prozent. Die Intervention schien, so die Studien­autoren, sicher zu sein.

(ah/BIERMANN)