Fibrose: Betroffene Zellen gezielt mit Nanopartikeln behandeln

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Forschende der University of Texas in El Paso entwickeln einen neuen therapeutischen Ansatz, bei dem Nanopartikel zur Behandlung von Haut- und Lungenfibrose eingesetzt werden können. Tierexperimentelle Studien zeigen erste positive Ergebnisse.

Dr. Md Nurunnabi ist außerordentlicher Professor an der School of Pharmacy der UTEP und leitender Forscher zweier Studien, die im Juni 2024 im Journal of Controlled Release veröffentlicht wurden; eine Studie befasst sich mit Hautfibrose, die andere mit Lungenfibrose. „Wir sind der Entwicklung eines sicheren, wirksamen und zuverlässigen Ansatzes zur Behandlung von Fibrose näher denn je“, sagte Nurunnabi.

„Ich habe mich während meiner Postdoc-Ausbildung mit Fibrose beschäftigt, aber erst während der COVID-19-Pandemie begann ich, mich in meinem Labor damit zu befassen“, so Nurunnabi. Er beobachtete, dass viele Menschen nicht an COVID selbst starben, sondern an den Entzündungen und Fibrosen, die durch die Virusinfektion in der Lunge verursacht wurden.

Fibrose kann als Nebenwirkung einer Chemotherapie oder als Folge einer Virusinfektion oder einer Autoimmunerkrankung auftreten, bei der das körpereigene Immunsystem seine eigenen Zellen angreift. Bei einer Autoimmunerkrankung beispielsweise tötet der Körper Fibroblasten, die zur Bildung von Bindegewebe beitragen. Der Körper produziert dann mehr Kollagen als er benötigt, was zu Fibrose führt.

Nurunnabis Team konzentrierte sich auf die Entwicklung eines Nanopartikels, der auf die Zellen abzielt, die für die Entwicklung und das Fortschreiten der Fibrose verantwortlich sind, ohne die „guten“ Zellen zu stören, die für das gesunde Funktionieren des Körpers notwendig sind. Anstatt die „schlechten“ Zellen abzutöten, gelang es dem Team, sie so zu verändern, dass sie kein überschüssiges Kollagen mehr produzierten. Die Studien wurden im Reagenzglas und an Mäusen durchgeführt.

„Dr. Nurunnabis Forschung über Haut- und Lungenfibrose wirft ein Licht auf die verheerenden Auswirkungen dieser Erkrankungen, ob akut oder chronisch“, sagte José Rivera, Gründungsdekan der School of Pharmacy. „Seine Erkenntnisse geben Hoffnung auf verbesserte Behandlungen, die die Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöhen könnten.“