Förderung für Alternative zu PubMed abgelehnt: Plan B für OLSPub21. November 2025 OLSPub: einfacher Zugang zur lebenswissenschaftlichen Literatur – durch eine resiliente Open-Source-Infrastruktur – von der Community für die Community. Bild: ZB Med Das Projekt OLSPub des ZB Med – Informationszentrum Lebenswissenschaften soll eine offene, verlässliche und nachhaltige Alternative zu PubMed sein. Nachdem die DFG die Förderung abgelehnt hat, legt das ZB Med jetzt einen neuen Förderantrag vor. Im Mai berichtete das ZB Med über sein Projekt OLSPub, eine offene, verlässliche und nachhaltige Alternative zu PubMed. Ziel sei es, Resilienz und Unabhängigkeit der lebenswissenschaftlichen Forschungsinfrastruktur in Europa zu stärken. Für dieses Projekt wurde ein Antrag zur Drittmittelförderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht. Diese habe nun mitgeteilt, dass der Antrag für die Alternative zu PubMed keine Förderung erhält, so das ZB Med. Trotz der hohen Relevanz des Themas und der positiven Bewertung der technischen Konzeption und Umsetzung äußerten die Gutachtenden laut ZB Med Bedenken. Sie sahen insbesondere bei der Governance-Struktur und der Einbindung internationaler Partner Verbesserungsbedarf. Neuer Antrag mit Schwerpunkt Datenresilienz eingereicht Unabhängig davon habe der Förderer jüngst ein Förderprogramm zum Sichern gefährdeter Datenbestände und zur Datenresilienz gestartet. ZB Med hat hier einen weiteren Antrag eingereicht, um die Sicherung von Daten als eine Komponente des Projektes OLSPub zu realisieren. Über diesen Antrag wird dieses Jahr entschieden. „Angesichts der Dringlichkeit des Vorhabens haben wir den OLSPub-Antrag in sehr kurzer Zeit erstellt“, erläutert Dr. Miriam Albers, Mitglied der Projektleitung. „Einige Aspekte konnten daher noch nicht in der von den Gutachtenden gewünschten Detailtiefe ausgearbeitet werden. Insbesondere die Abstimmung mit internationalen Partnern benötigt viel mehr Zeit. Wir bedauern dies natürlich und planen nun die nächsten Schritte. Wir sehen uns in der Pflicht, das Thema europäische Forschungssouveränität maßgeblich voranzutreiben. Die Dringlichkeit motiviert uns, auch Lösungen abseits der üblichen Förderverfahren zu suchen.“ Offenheit, Transparenz und digitale Souveränität stärken Im Oktober hat die DFG ein Förderprogramm zum Sichern gefährdeter Datenbestände – insbesondere aus ausländischen Cloud-Speichern – und zur Datenresilienz gestartet. ZB Med hat hier bereits einen neuen Antrag eingereicht. Dieser greift die Vision von OLSPub auf. Er wurde aber komplett überarbeitet und gezielt auf die zu fördernden Aufgaben sowie die Notwendigkeit einer besseren europäischen Verankerung angepasst. „Mit dem neuen Antrag verfolgen wir konsequent unser Ziel, Offenheit, Transparenz und digitale Souveränität in der wissenschaftlichen Informationsversorgung zu stärken“, betont Prof. Konrad Förstner, ebenfalls Projektleiter bei OLSPub. „Wir setzen uns vollumfänglich für eine nachhaltige, stabile und zukunftsfähige Informationsversorgung in Forschung und Wissenschaft – insbesondere in der Medizin und den Lebenswissenschaften – ein.“ Weitere Initiativen zur Förderung der Alternative zu PubMed Da der neue Antrag auch bei Bewilligung nur einen Teil der notwendigen Projektkosten abdecken würde, bemüht sich das ZB Med ergänzend um weitere finanzielle Unterstützung, beispielsweise durch Spenden oder eine Fundraising-Kampagne. Ziel ist es, zusätzliche Partner aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu gewinnen, die die Idee einer offenen, europäischen Forschungsinfrastruktur mittragen. Auf diese Weise biete sich zudem die Chance, dass das Projekt auch unabhängig von der nationalen Förderung nachhaltig vorangetrieben wird, wie das ZB Med betont. Mit Blick auf die Förderung verfolge man damit eine Doppelstrategie, so das ZB Med: kurzfristig die Sicherung gefährdeter Datenbestände über die neue DFG-Linie, langfristig den Aufbau einer umfassenden europäischen Infrastruktur mit entsprechender verteilter Finanzierung. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, Handlungsfähigkeit, technologische Entwicklung und wissenschaftliche Exzellenz zusammenzubringen, um auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können“, stellt Prof. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Direktor des ZB Med, fest. „Mit unserem Engagement werden wir nicht nur Daten sichern, sondern auch die uns vertraute Infrastruktur für Wissenstransfer, Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen und Verfügbarkeit von validen wissenschaftlichen Informationen langfristig stärken.“
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