Förderung im Emmy Noether-Programm: Forschung zu den ersten Atemzügen nach der Geburt

Im Rahmen des Emmy Noether-Programms gefördert wird unter anderem ein Projekt, in dem untersucht wird, wie die Atmung von Frühgeborenen im Kreißsaal optimal unterstützt werden kann. (Foto: © Martin Valigursky/stock.adobe.com)


Der Neonatologe Dr. Vincent Gaertner vom Dr. von Haunerschen Kinderspital erhält für seine Forschung im Rahmen des Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Förderung von mehr als drei Millionen Euro.

In Gaertners Forschungsprojekt „Von EAGLE bis LEOPARD“ geht es um einen der kritischsten Momente im Leben eines Menschen: die ersten Atemzüge direkt nach der Geburt. Besonders für Frühgeborene ist dieser Übergang von der geschützten Umgebung im Mutterleib zur eigenständigen Atmung eine große Herausforderung.

Messung der Luftverteilung in Echtzeit

Gaertners Team möchte besser verstehen, wie genau diese Anpassung funktioniert und wie die Atmung von Frühgeborenen im Kreißsaal optimal unterstützt werden können. Dafür kommt eine innovative Technik zum Einsatz: die elektrische Impedanztomographie. Mit einem speziellen Brustgurt, der die Luftverteilung in der Lunge in Echtzeit misst, zeichnet der Neonatologe die ersten Atemzüge bei Früh- und Reifgeborenen unmittelbar nach der Geburt auf und analysiert sie.

Gaertner untersucht unter anderem, welchen Einfluss die Geburtsmethode, der Zeitpunkt der Abnabelung oder verschiedene Formen der Atemunterstützung auf die Lungenfunktion haben. Die Ergebnisse fließen in eine groß angelegte klinische Studie ein – mit dem Ziel, die Atemversorgung im Kreißsaal gezielter, wirksamer und schonender zu gestalten und damit die Überlebens- und Entwicklungschancen von Frühgeborenen nachhaltig zu verbessern.